Für den Bau eines neuen S-Bahn-Tunnels im Zuge des Projekts Stuttgart 21 wird eine der Hauptverkehrsstraßen in Stuttgart massiv beeinflusst Foto: PPFotodesign.com

Für Stuttgart 21 wird auch die S-Bahn-Zufahrt zum Hauptbahnhof in einen neuen Tunnel verlegt. Nach den Ingenieuren 22 zwingt Grundwasser zur Höherlegung des Bauwerks. Mit einschneidenden Folgen.

Stuttgart - Für Stuttgart 21 wird auch die S-Bahn-Zufahrt zum Hauptbahnhof in einen neuen Tunnel verlegt. Nach den Ingenieuren 22 zwingt Grundwasser zur Höherlegung des Bauwerks. Mit einschneidenden Folgen: die Tunneloberkante ragt mehrere Meter über das Niveau der Wolframstraße hinaus. Der Verkehr auf dem künftigen Cityring muss das Hindernis auf steilen Rampen umständlich umkurven.

 

Das Bahnprojekt Stuttgart 21 wird dann eine der wichtigsten Straßenachsen der Landeshauptstadt zumindest zeitweise durchtrennen. Demnach wird der neue 170 Meter lange S-Bahn-Tunnel, der die neue Trasse vom Rosensteinviertel an die bestehende S-Bahn-Station Hauptbahnhof tief anbindet, zweieinhalb Meter über das Niveau der heutigen Wolframstraße herausragen. „Wegen unerwartetem Grundwasserandrang muss das Bauwerk höher als ursprünglich geplant gelegt werden“, so Hans-Jörg Jäkel von den Ingenieuren 22. Der Tunnel versperrt damit an dieser Stelle unüberwindbar die Durchfahrt, da die benachbarten Brückenbauwerke des Gleisvorfelds keine Erhöhung des Straßenniveaus zulassen. „Höhere Fahrzeuge würden bei Anhebung der Fahrbahn nicht mehr unter den Bahnbrücken hindurchpassen“, so Jäkel.

Eine Umfahrung des Hindernisses ist laut Jäkel wegen der komplexen Verkehrssituation an der Ecke zur Nordbahnhofstraße äußerst schwierig. So bauen dort bereits die Stuttgarter Straßenbahnen an einer Stadtbahnbrücke für die U 12, die über die Wolframstraße hinweg Europaviertel und Rosensteinquartier verbindet. Zudem benötigt die Bahn den knappen Platz für eine Baulogistikstraße, über die Aushub von Tiefbahnhoftrog und Fildertunnel zur Verladestelle im Inneren Nordbahnhof transportiert werden soll. Gleich neben der Baulogistikstraße verlaufen die Bahngleise des Kopfbahnhofs. „Als Ausweg bleiben zwei äußerst enge und steile Umfahrungsrampen“, sagt Jäkel. Der Verkehr in Richtung Heilbronner Straße müsse auf kurzer Distanz zehn Meter Höhenunterschied hinauf zur künftigen Stadtbahntrasse überwinden.