Wie viel Lärm und Erschütterungen durch Stuttgart 21 in L.-E. verursacht werden, kann jetzt von Experten untersucht werden. Foto: Norbert J. Leven

Stadt und Bahn teilen sich die Kosten für ein Gutachten zum Lärm- und Erschütterungsschutz an der Bahnstrecke in Leinfelden-Echterdingen.

Leinfelden-Echterdingen - Die Gutachter bekommen Arbeit. Die Stadt Leinfelden-Echterdingen und die Bahn werden gemeinsam eine Expertise zur Entwicklung von Lärm- und Erschütterungen im Zusammenhang mit der Realisierung von Stuttgart 21 im Stadtgebiet in Auftrag geben. Das haben der Bevollmächtigte der Bahn, Eckart Fricke, und Oberbürgermeister Roland Klenk am Montag bei einem Vor-Ort-Termin der CDU-Landtagsfraktion im Leinfeldener Rathaus bekannt gegeben. Die beiden Auftraggeber werden sich auch die Kosten von circa 60 000 Euro teilen.

Vor zehn Tagen waren, wie berichtet, die Vorverhandlungen zu den Untersuchungen noch im Stuttgarter Verkehrsministerium ergebnislos abgebrochen worden. Dort hatten Klenk und die Bahn eine Aufteilung der Kosten angeboten. Demzufolge hätte die Stadt die Hälfte getragen, Bahn und Land hätten sich mit jeweils 25 Prozent beteiligen sollen. Mitte vergangener Woche hatte dann Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) eine Kostenbeteiligung des Landes unter Verweis auf die Einhaltung des Kostendeckels rigoros abgelehnt.

Ergebnisse in wenigen Wochen

Fricke betonte am Montag, dass mit den Untersuchungen nun „ein wichtiges Ergebnis des Filderdialogs“ abgearbeitet werde. Die Berechnungen beim Lärm sollen auf der Basis der 16. Bundesimmissionsschutzverordnung erfolgen, kündigte Fricke an. Diese wird üblicherweise bei der Lärmbeurteilung nur für Neubaustrecken zugrunde gelegt. Die Ergebnisse, die bereits in wenigen Wochen vorliegen können, sollen Bestandteil der anstehenden Planfeststellung für den Stuttgart-21-Abschnitt auf den Fildern werden.

Längere Zeit werde die Ermittlung der Auswirkungen der zusätzlichen Belastung durch Fern- und Regionalverkehrszüge auf die S-Bahn-Trasse dauern, sagte Fricke. „Erschütterungen müssen gemessen werden“, sagte Fricke. Im Einvernehmen mit der Stadt würden nun zunächst die Messpunkte festgelegt. Die Ergebnisse dieses Teils der Untersuchungen wolle die Bahn ebenfalls zum Bestandteil der Baugenehmigung machen.

Grube-Versprechen wird eingelöst

Das Planfeststellungsverfahren für den Abschnitt 1.3, der den Bereich zwischen der sogenannten Rohrer Kurve und dem Flughafen umfasst, „werden wir Mitte Mai beim Eisenbahnbundesamt einleiten“, sagte Fricke. Zuvor werde noch eine öffentliche Informationsveranstaltung zum Verfahren anberaumt. Damit löse man ein Versprechen des Bahnchefs Rüdiger Grube ein, das dieser Ende Dezember 2010 in Leinfelden gegeben hatte.