Die Zunahme des Schmarotzers in den Streuobstwiesen hat gravierende Folgen für die Kulturlandschaft. Nicht nur geschwächte Bäume werden von Misteln befallen, sondern auch vitale Bäume – unabhängig vom Alter. Was also tun?
Rems-Murr-Kreis - Der alte Apfelbaum auf der Wiese am Ortsrand des Schorndorfer Stadtteils Schlichten ist auch im Winter grün. Kein Wunder der Natur ist daran schuld, sondern Misteln. Und sie werden den Baum langsam, aber sicher umbringen. In den vergangenen Jahren verbreitet sich der Schmarotzer im Rems-Murr-Kreis stetig und wird, sollte ihm nicht rasch Einhalt geboten werden, das vertraute Landschaftsbild mit seinen Streuobstwiesen nachhaltig zerstören. In Berglen etwa waren 2020 von rund 30 000 hochstämmigen Apfelbäumen bereits etwa 6000, also 20 Prozent, von Misteln befallen. „Und ab einem bestimmten Anteil beschleunigt sich das Wachstum exponentiell“, sagt der Naturparkführer Peter Elsäßer von der Streuobstinitiative Berglen.