Die Nord-Süd-Straße soll ausgebaut werden. Die Frage ist: Wie viele Spuren stehen dort künftig zur Verfügung? Foto: Sandra Hintermayr

Gegen den Willen von Grünen und SÖS/Linke-plus wird auch ein vierspuriger Ausbau der Nord-Süd-Straße zwischen der Autobahn 8 und dem Gewerbegebiet Vaihingen/Möhringen untersucht. Hintergrund der Ausbaupläne ist die Aufsiedelung des Gewerbegebiets: Dort sollen in den nächsten Jahren tausende von Arbeitsplätzen entstehen.

Stuttgart - Eine Ratsmehrheit aus CDU, SPD, Freien Wählern und FDP möchte die Nord-Süd-Straße auf den Fildern ausbauen. Grüne und SÖS/Linke-plus sind gegen das Vorhaben. Am Dienstag gab es im Technischen Ausschuss Streit über die von der Verwaltung beabsichtigte vorbereitende Untersuchung des Ausbaus. Hintergrund der Überlegungen ist die Aufsiedelung des Gewerbegebiets Vaihingen/Möhringen: Daimler und die Allianz verlagern tausende von Arbeitsplätzen an den Standort, im Lauf der nächsten Jahren könnten dort bis zu 40 000 Stellen geschaffen werden. Deswegen drängt auch die örtliche Wirtschafts- und Industrievereinigung auf einen Ausbau der Verkehrsinfrastruktur.

Weil die vorbereitende Untersuchung auch die Variante eines vierspurigen Ausbaus beinhaltet, gingen Grüne und Linke auf die Barrikaden. Stadträtin Beate Schiener (Grüne) beantragte die Streichung der Variante und verlangte zudem, laufende Machbarkeitsstudien über eine Seilbahnverbindung zwischen Autobahn und Gewerbegebiet sowie die Auswirkungen des geplanten Regionalbahnhofs in Vaihingen in die Studie einzubeziehen. Linken-Stadtrat Christoph Ozasek nannte die Untersuchung eine Fortsetzung der Planungen für eine autogerechte Stadt. Die Ratsmehrheit aus CDU, SPD, Freie Wähler und FDP sah dies anders: Die vierspurige Variante wird mit untersucht, eine Realisierung von vier Fahrspuren gilt aber angesichts der hohen Kosten und des Flächenverbrauchs als unwahrscheinlich.