Ein Friedensnobelpreis für Kolumbien? Physik-Ehren für den Nachweis der Gravitationswellen? Jeden Herbst flammen wilde Gerüchte über die Auszeichnungen auf. Ab heute werden die Nobel-Geheimnisse gelüftet. Den Anfang macht die Medizin.
Oslo/Stockholm - Jurys in Stockholm und Oslo lüften in dieser Woche die Geheimnisse um die diesjährigen Nobelpreise. Den Anfang macht heute um 11.30 Uhr das Komitee am Karolinska-Institut mit der Bekanntgabe der Preisträger für Medizin. Am Dienstag und Mittwoch (jeweils 11.45 Uhr) verkündet die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften die Träger der begehrten Auszeichnung in Physik und Chemie.
Beim Friedensnobelpreis pickt die Jury in diesem Jahr einen Preisträger aus der Rekordzahl von 376 Kandidaten heraus. Unter den heißesten Anwärtern sind die syrischen Weißhelme. Für die zivile Rettungsorganisation in dem Bürgerkriegsland machen sich Hollywood-Stars wie George Clooney und Ben Affleck stark.
Noch größere Chancen räumen Beobachter Kolumbiens Präsidenten Juan Manuel Santos und dem Chef der Guerillaorganisation Farc, Rodrigo „Timochenko“ Londoño, für den Friedensvertrag in dem Land ein. Im vergangenen Jahr hatte das Nobelkomitee das Tunesische Quartett für den nationalen Dialog geehrt. Als einzige Auszeichnung wird der Friedensnobelpreis in Oslo bekannt gegeben und zwar am Freitag (11.00 Uhr).
Wann der Literaturnobelpreis verkündet wird, gibt die Schwedische Akademie normalerweise erst kurz vor dem Termin bekannt. In diesem Jahr hat ein Jury-Mitglied aber schon verraten: Das Geheimnis um den diesjährigen Preisträger wird am Donnerstag, den 13. Oktober gelüftet. 2015 hatte die Jury die weißrussische Autorin Swetlana Alexijewitsch mit dem Preis bedacht.