Das Photostudio 13 in Echterdingen war einmal die Adresse auf den Fildern für Profi-Fotografen, das Gebäude ist mittlerweile verkauft Foto: Natalie Kanter

Das Fotolabor in Echterdingen war viele Jahrzehnte eine wichtige Anlaufstelle für Profi-Fotografen. Das Gebäude steht seit 2022 leer. Wie geht es dort nun weiter?

Dieses Labor dürfte zumindest allen Berufsfotografen ein Begriff sein. Viele Jahrzehnte lang war das Photostudio 13 die wichtigste Anlaufstelle in Leinfelden-Echterdingen für alle, die einen Film professionell belichtet haben wollten oder auch großformatige Abzüge brauchten. „Immer am Puls der Zeit und doch der Tradition verpflichtet, haben wir über 70 Jahre Pionierarbeit rund um die Fotografie geleistet“, hat Eva-Maria Neef, die frühere Eigentümerin, Anfang 2022 an alle Kundinnen und Kunden geschrieben.

In dem Schreiben erinnerte sie an die erste voll automatisierte Diafilm-Entwicklungsmaschine in Europa – in noch analogen Zeiten – an die ersten Belichtungssysteme, die in digitalen Zeiten zum Einsatz kamen sowie an eigene Erfindungen und Patente. Mit diesem Brief verabschiedete sich die Geschäftsführerin aus ihrem bisherigen Geschäftsleben. Sie hat ihren Betrieb in die Hände von Alexander Stöckle, Inhaber eines Stuttgarter Fotofachlabors gegeben. Dieser hatte im Photostudio 13 einst sein Handwerk gelernt.

Das Gebäude könnte zum Teil auch erhalten werden, sagt die Stadt. Foto: Natalie Kanter

Das Haus, das vis-a-vis eines großen Lebensmitteldiscounters im Echterdinger Norden liegt, steht mittlerweile leer. „Das Gebäude wurde im letzten Jahr geräumt“, schreibt Philipp Schwarz, Leiter des städtischen Planungsamtes, auf Anfrage. Das Grundstück ist mittlerweile verkauft und befindet sich in privater Hand. Die Stadtverwaltung ist laut Schwarz über den Verkauf informiert gewesen. Sie habe mittlerweile auch ein Gespräch mit einem Projektentwickler geführt und habe dabei planungsrechtliche Möglichkeiten ausgelotet.

Ein weiteres Hotel, wie es schon viele im Echterdinger Norden gibt, sei an dieser Stelle seitens der Stadt nicht gewünscht, erklärt der Planungsamtschef. Dem Bau eines Boardinghauses wolle sich die Kommune zumindest nicht gänzlich verschließen. „Die Stadt wünscht sich einen Bau, der eine Art Stadteingang markiert“, betont er. Erste bauliche Vorstudien vom Institut für Stadt- und Regionalentwicklung in Nürtingen sehen eine markante Bebauung vor, die sich von der Höhe her an der Immobilie Vision One orientiert, die am Bertha-Benz-Platz liegt. Der Neubau an der Heilbronner Straße wäre damit bereits schon am sogenannten Lavendel-Kreisel gut sichtbar.

Dieser Briefkasten an der Heilbronner Straße hat ausgedient. Foto: Natalie Kanter

Das Erdgeschoss könne gewerblich oder auch gastronomisch genutzt werden. Das Gebäude des ehemaligen Studios sei außerdem in einem ordentlichen Zustand. Es könne also zumindest in Teilen erhalten werden und durch Um- und Aufbau ergänzt werden, erklärt Schwarz. Dies sei auch aus ökologischer Sicht zu befürworten.

Die Kommune beginnt derweil gerade einen neuen Rahmenplan für das Gewerbegebiet Echterdingen Nord aufzusetzen. Die Stadt möchte das Gebiet insgesamt aufwerten und einen „tollen Stadteingang“ gestalten, erklärt Schwarz. „In diesem Zusammenhang wird es auch um die Heilbronner Straße, die dortigen Nutzungen und Kubaturen gehen“, informiert Baubürgermeister Benjamin Dihm auf Anfrage. Die Stadt könne hierbei jedoch nur über Gespräche und das Bauplanungsrecht Einfluss nehmen. Solche Beratungen könnten sich mitunter lange hinziehen, ergänzt Philipp Schwarz.