Foto: Andreas Rosar

Unter einer Oberleitung sollten Lkw-Fahrer besonders vorsichtig rangieren – sonst wird dem Stadtbahn-Verkehr der Stecker gezogen. Wie am Donnerstag in Bad Cannstatt.

Stuttgart - Irgendwie stand der Lkw-Fahrer auf der Leitung – aus Unachtsamkeit kam es am Donnerstag in Bad Cannstatt zu einem Zwischenfall, bei dem der Stadtbahnverkehr auf zwei Linien erheblich gestört wurde. Ein Muldenkipper hatte gegen 12 Uhr eine Oberleitung heruntergerissen und brachte so die Linien U 1 und U 2 aus dem Takt. Verletzt wurde glücklicherweise niemand.

Nach Angaben der Polizei hatte der Lkw-Fahrer eine Baustelle an der König-Karl-Straße verlassen wollen und dabei nicht bemerkt, dass die Mulde seines Kieslasters noch nicht eingefahren war. Das Fahrzeug blieb prompt an der Oberleitung der Stadtbahn hängen und riss eine Halterung herunter. Für eine Stadtbahn der Linie U 2 Richtung Botnang war die Fahrt damit vorerst beendet.

Verspätungen und Umwege für die Fahrgäste

„Eine Linie musste über die Rosensteinbrücke umgeleitet werden“, sagt Hans-Joachim Knupfer, Sprecher der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB), „es kam zu einigen Verspätungen.“ Wer zum Wasen wollte, musste bereits am Cannstatter Wilhelmsplatz aussteigen, um Richtung Neckarpark zu kommen. Laut SSB wurde indes kein Ersatzverkehr mit Bussen oder Taxis eingerichtet. Gegen 12.45 Uhr konnte Halterung des Stromkabels wieder an Ort und Stelle installiert werden.

Der Zwischenfall verlief damit glimpflicher als in der Vergangenheit. Ende Juli hatte ein Lkw-Fahrer am Stöckach im Stuttgarter Osten ganze Arbeit geleistet, als mehrere Oberleitungen abgerissen und von einer Stadtbahn mitgeschleift wurden. Es gab eine Leichtverletzte und mehrere Tausend Euro Schaden. Wenige Tage zuvor hatte ein Baggerfahrer in der Ludwigsburger Straße in Zuffenhausen nicht sorgfältig gearbeitet. Anfang Juni hatte ein Lkw-Fahrer am Kelterplatz in Zuffenhausen nicht aufgepasst. Im Norden Stuttgarts gab es im Stadtbahnnetz ein Chaos, zwei Linien wurden in großen Teilen lahm gelegt.