Abschied nach 268 Spielen in der Bundesliga: Manuel Gräfe am Samstag in Dortmund. Foto: dpa/Friedemann Vogel

Bundesliga-Schiedsrichter Manuel Gräfe würde gerne länger arbeiten, darf aber nicht – und ist deshalb unser Sportsfreund des Tages.

Dortmund - Otto Normalarbeiter pflügt sich bis mindestens 65 durchs Berufsleben, für die Gilde der deutschen Top-Schiedsrichter hingegen gilt: Spätestens mit 47 ist Schluss. Altersgrenze. Ab in die Fußballrente. Schließlich sollen die Herren Unparteiischen den jungen Kickern ja noch hinterherkommen. Am letzten Bundesligawochenende hatten drei von ihnen ihren letzten Auftritt. Guido Winkmann, Markus Schmidt und Manuel Gräfe leiteten ihre letzte Partie in der Fußball-Bundesliga. Vor allem Gräfe wurde hinterher in Dortmund mit reichlich Tamtam verabschiedet. Die Spieler bildeten ein langes Spalier, es gab Abschiedsgeschenke, viel warme Worte und einen Trikottausch mit BVB-Star Erling Haaland. Zurück blieb ein tief gerührter Referee. „Das war sehr bewegend, phänomenal.“

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Ginge es nach dem Berliner, wäre mit 47 noch lange nicht Schluss. Altersgrenze? Gräfe würde am liebsten darauf pfeifen und hat sich deshalb auch schon mit dem Deutschen Fußball Bund angelegt. Sein Antrag auf Verlängerung wurde aber „rabiat abgelehnt“, wie Gräfe schilderte. Für den Top-Schiedsrichter, ausgebildeter Sportwissenschaftler, entfallen neben dem wöchentlichen Adrenalin-Kick damit auch Prämien von 5000 Euro pro Bundesliga-Einsatz plus ein Grundgehalt in Höhe von 70 000 Euro pro Jahr. Immerhin hat für Manuel Gräfe das Bonmot von Ex-Arbeitsminister Blüm Gültigkeit: Die Rente ist sicher.