Nach einer Meniskus-Operation müssen Belastungen reduziert werden. Ab wann das Spazierengehen wieder sinnvoll ist, erfahren Sie hier. Foto: Monthira / Shutterstock.com

Kommt es nach einer Meniskusverletzung zur OP, müssen Belastungen erst einmal reduziert werden. Ab wann Belastungen wie Spazierengehen wieder sinnvoll sind, erfahren Sie hier.

Die Meniskus-OP ist mit eine der häufigsten Operationen in deutschen Krankenhäusern (1). Nach der OP sind sich allerdings viele Patienten unsicher, wie sie sich verhalten sollen. Einerseits müssen nach einer Meniskus-OP Belastungen reduziert werden, andererseits ist die Bewegung in Form von Krankengymnastik ein wichtiger Teil der Therapie. Wie aber sieht es mit einfachen Belastungen, wie dem Spazierengehen aus?

Spazieren gehen zählt als volle Belastung

Auch wenn sich das Spazierengehen nach einer schonenden Bewegung anhört, werden die Menisken in Ihrer Funktion als Stoßdämpfer dabei voll belastet. Der Zeitpunkt, wann Patienten nach einer Meniskus-OP ohne Gehhilfen wieder Spazierengehen können, richtet sich somit nach dem Zeitpunkt, wann das Kniegelenk wieder voll belastet (kein Sport) werden kann.

Lese-Tipp: Was darf man nach einem Bandscheibenvorfall nicht tun?

Heilungsdauer zur vollen Belastung ist individuell

Wann eine volle Belastung bzw. das Spazierengehen nach einer Meniskus-OP wieder möglich bzw. unbedenklich ist, ist von mehreren Faktoren abhängig. Hauptrolle spielen die Art der OP und die Art der Verletzung.

  • Die Art der Meniskus-OP: Vor allem die Art der Meniskus-Operation ist entscheidend für die Genesungsdauer. Zu den Standardverfahren gehören momentan die Meniskusnaht (Meniskusrefixation) und die Meniskusteilentfernung (Teilresektion). Während bei der Meniskusnaht gerissenes Gewebe wieder an den Meniskus angenäht wird, wird bei der Teilresektion ein Teil des Meniskus entfernt. Die Heilungsdauer ist bei der Meniskusnaht in der Regel deutlich länger als bei der Meniskusteilentfernung.
  • Die Art der Verletzung: Ebenfalls eine Rolle bei der Genesung spielt die Art der Verletzung. Mediziner unterscheiden verschiedene Formen des Meniskusschadens (2,3). Vor allem äußere Risse verheilen in der Regel besser, da hier eine bessere Durchblutung stattfindet. Nicht selten kommt es auch zu einer kombinierten Verletzung, bei der auch eines der Kreuzbänder Schaden nimmt.

Wann kann man nach einer Meniskus-OP wieder spazieren gehen?

Wann eine Vollbelastung (komplette Belastung der Ferse, aber noch kein Sport) des Meniskus und somit auch das Spazierengehen möglich ist, ist vom individuellen Fall abhängig. Eine konkrete Beurteilung kann nur der behandelnde Arzt treffen. Bei einer Teilentfernung des Meniskus ist eine Vollbelastung nicht selten bereits nach etwa ein bis zwei Wochen möglich. Nach einer Meniskusnaht beginnt hingegen nach frühestens 4 Wochen der Belastungsaufbau. Bis zur Vollbelastung vergehen nicht selten insgesamt etwa 6 bis 8 Wochen (4,5). Dann kann man in der Regel wieder spazieren gehen und Radfahren.

Entscheidend für den Heilungsverlauf ist vor allem die Nachbehandlung nach der Meniskus-OP und das schrittweise Heranführen an die Vollbelastung und später an erste sportliche Aktivität. In der ersten Zeit nach der OP erfolgt in der Regel eine Gehstockentlastung in Kombination mit einer Orthese (Schiene), die vor allem starke Beugungen des Kniegelenkes (meist über 90 Grad) verhindert. Außerdem sollten Drehbewegungen vermieden werden. Direkt nach einer Meniskus-OP wird ebenfalls Physiotherapie begonnen. Bei Patienten unter 50 Jahren wird neben einer konservativen Therapie (gänzlich ohne OP) in der Regel die Meniskusnaht angestrebt, da so der Meniskus vollständig erhalten bleibt. Erste sportliche Belastungen sind hierbei allerdings nicht selten erst nach mehreren Monaten möglich.