“Joe the Plumber” alias Samuel Wurzelbacher, ein Republikaner aus Ohio. Foto: Spang

Republikaner aus Ohio meldet sich mit einem selten geschmacklosen Werbe-Video zurück.

“Joe the Plumber” alias Samuel Wurzelbacher meldet sich wieder auf die Bildfläche zurück. Diesmal mit einem selten geschmacklosen Video, mit dem er für seine Kandidatur für den US-Kongress wirbt.

Der Republikaner aus Ohio suggeriert in dem Spot allen Ernstes, dass der Holocaust nur deshalb möglich gewesen sei, weil die Nazis den privaten Waffenbesitz kontrolliert hatten. “1939 hat Deutschland den Besitz von Waffen reguliert”, erklärt der Glatzkopf in dem Video, während er mit seiner Schrotflinte auf Zitronen und Tomaten feuert. “Von 1939 bis 1949 sind sechs Millionen Juden und sieben Millionen andere ausgelöscht worden.”

Als wäre dies nicht absurd genug, weitete er seine historischen Klitterungen auf den Völkermord an den Armeniern aus. Diese hätten sich ebenfalls nicht verteidigen können, weil die Türken wie die Deutschen den Waffenbesitz kontrollierten.

“Leider gibt eine Menge Jammerlappen"

Diese gelinde gesagt ungewöhnlichen Betrachtungen des republikanischen Kandidaten riefen nicht nur den Widerspruch der Demokraten, sondern auch jüdischer Organisationen hervor, die Wurzelbacher vorhielten, geschmacklose Vergleiche zu ziehen.

Wurzelbachers Kommentar zu der Kritik: “Leider gibt eine Menge Jammerlappen.”

Wirklich überraschen sollten die Geistesblitze von “Joe the Plumber” eigentlich niemanden. Machte er sich mit ähnlich tiefsinnigen Anmerkungen doch bekannt als er im Wahlkampf 2008 den damaligen Kandidaten Barack Obama wegen dessen Steuerpolitik anging.

Wäre er nicht ein ernsthafter Kandidat der Republikaner, mit realen Aussichten in den Kongress gewählt zu werden, verdiente Wurzelbacher nicht eine Zeile. So dient er als weiteres abschreckendes Beispiel einer Partei, die immer mehr von Gestalten wie dem Tea-Party-Helden aus Ohio bestimmt wird.