Uwe Hück, Betriebsratschef beim Stuttgarter Sportwagenbauer Porsche Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Exklusiv - Porsche-Beschäftigte, die für Warnstreiks auf die Straße gehen, müssen laut Uwe Hück finanzielle Einbußen und oft auch Beschimpfungen hinnehmen. Was er als dafür nun fordert.

Stuttgart - Uwe Hück, Betriebsratschef beim Stuttgarter Sportwagenbauer Porsche fordert, dass IG-Metallmitglieder für Gehaltsausfälle bei Warnstreiks und ihre Gewerkschaftstätigkeit entschädigt werden.

Den Beitrag soll der Arbeitgeber über die betriebliche Altersvorsorge an die Beschäftigten auszahlen: „Wir sprechen hier von einem Rentenbaustein für IG-Metall-Mitglieder, der im Durchschnitt zwischen 500 und 800 Euro liegen wird“, sagte Hück unserer Zeitung. „Die Leistung soll in den Jahren bezahlt werden, in denen es eine Tarifrunde gibt.“ Porsche ist eine Markentochter von Volkswagen. Der VW-Konzern ist nicht im Flächentarifvertrag der IG Metall. Stattdessen schließt die Gewerkschaft mit VW eigene sogenannte Haustarifverträge ab.

Auch der geforderte Rentenbaustein für Gewerkschaftsmitglieder soll in einem Haustarifvertrag auf Konzernebene verankert werden. Das würde bedeuten, dass der Arbeitgeber einen Anreiz finanziert, in die Gewerkschaft einzutreten. „Ich habe die Lage mit den Arbeitgebern schon besprochen“, sagte Hück. „Am Anfang waren sie nicht begeistert. Dafür habe ich auch Verständnis. Kein Verständnis habe nur, wenn sie sich durchsetzen.“ Darauf, dass VW wegen des Abgasskandals angeschlagen ist, könne er keine Rücksicht nehmen. „Schließlich haben nicht die Arbeiter bei VW oder Porsche die Fehler gemacht.“

Hück geht davon aus, dass sich die Porsche-Beschäftigten auf einen hohen Bonus einstellen können. „In diesem Jahr werden die Boni wieder sehr ordentlich ausfallen, da bin ich mir sicher“, sagte Hück. „Unsere Kolleginnen und Kollegen haben schließlich saumäßig dafür geschafft und es wäre das völlig falsche Signal, wegen Diesel-Gate an die Boni der Porscheaner zu gehen“, sagte Hück.