Das Opernhaus ist am Samstag Schauplatz eines Friedenskonzerts. Foto: dpa/Bernd Weissbrod

Ob Oper oder Marienplatz, ob Stiftskirche oder Schlossplatz, ob mit Musik oder mit Gebeten – am Wochenende wird quer durch Stuttgart an vielen Orten gegen den Krieg demonstriert.

Stuttgart - Der dreistimmige Kanon „Dona Nobis Pacem“ (Gib uns Frieden) wird am Samstag, 5. März, bestimmt kraftvoll vorm Opernhaus erklingen – musikalische Profis wie auch Amateure sind aufgefordert, für den Frieden zu singen. Gleich vier Spitzenorchester der Stadt haben sich zusammengetan, um ein Zeichen gegen die russische Invasion in der Ukraine zu setzen.

Um 16.30 Uhr beginnt die Demonstration mit den Mitteln der Kunst. Die Stuttgarter Philharmoniker, das Staatsorchester Stuttgart, das SWR Symphonieorchester und das Stuttgarter Kammerorchester veranstalten vereint das Mitmachkonzert im Freien und hoffen auf rege Beteiligung der Bevölkerung. Natürlich werden die Ensembles nicht vollständig erscheinen – dafür hätten sie keinen Platz auf den Stufen der Oper.

Rikas spielen auf dem Marienplatz für Geflüchtete

Vertreterinnen und Vertreter der Orchester werden sich mit Instrumenten einfinden. Weitere Stücke, die sie spielen, sind die „Ode an die Freude“ und der „Gefangenenchor“. Emotional ergreifend dürfte dieses Bekenntnis für Frieden sein. Auch die Gaechinger Cantorey der Bachakademie ist dabei. OB Frank Nopper (CDU) und Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) reden für Stadt und Land. Ebenfalls am Samstag, bereits um 15 Uhr, findet auf dem Marienplatz ein Konzert für Geflüchtete aus der Ukraine statt (Eintritt frei, es wird Geld gesammelt). Die junge Erfolgsband Rikas und das russisch-ukrainisch-deutsche Malion Quartet treten auf. Veranstalter sind das Internationale Forum für Wissenschaft, Bildung und Kultur, das Forum der Kulturen sowie Autor Joe Bauer mit der Künstler(innen)soforthilfe.

Ökumenisches Friedensgebet in der Stiftskirche

Die Gesellschaft Kultur des Friedens lädt für Samstag, 16 Uhr, zu einer Anti-Kriegs-Kundgebung beim Mahnmal auf dem Stauffenbergplatz ein, bei dem Franz Alt spricht. Auch die Kirchen wenden sich gegen den Krieg in der Ukraine: Für diesen Sonntag laden sie um 18 Uhr zum ökumenischen Friedensgebet in die Stiftskirche ein. Es steht unter einem Wort aus der Bergpredigt: „Selig sind, die Frieden stiften.“ Mit dabei sind Prälatin Gabriele Arnold, Stiftskirchenpfarrer Matthias Vosseler, der katholische Stadtdekan Christian Hermes, der griechisch-orthodoxe Erzpriester Zacharias Batzakakis und der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Stuttgart, Hartmut Hilke. Sängerinnen und Sänger der ukrainisch-katholischen Gemeinde gestalten den Gottesdienst mit. Ebenfalls dabei: ein russischer und ein ukrainischer Organist.

Pulse of Europe ruft zur Friedenskundgebung

Die pro-europäische Bürgergruppierung Pulse of Europe veranstaltet am Sonntag, um 14 Uhr, auf dem Schlossplatz eine Friedens- und Solidaritätskundgebung (#PulseforUkraine). Ihr Ansinnen: Zusammen mit Bundesernährungsminister Cem Özdemir, Stuttgarter Grünen-Abgeordneten und Vertretern der ukrainischen Community in Stuttgart „ein kraftvolles Zeichen des Zusammenhalts, der Solidarität sowie einer wehrhaften Demokratie setzen“.