Madeleine Frey leitet die Galerie am Sindelfinger Marktplatz. Foto: factum/Granville

Die Sindelfinger Galerieleiterin Madeleine Frey will neue Besucher anlocken. Dafür setzt sie auf ungewöhnliche Aktionen und lädt zum Yogakurs ein.

Sindelfingen - Auge in Auge mit der Kunst den Sonnengruß entbieten – das ist von diesem Donnerstag an jede Woche in der Sindelfinger Galerie am Marktplatz möglich. Die Galerieleiterin Madeleine Frey lädt bis zum 1. März immer um 17.30 Uhr zum Yogakurs zwischen Installationen und Gemälden ein, kostenlos übrigens und mit einer Yogalehrerin. Im Interview erzählt sie, was sie mit dieser ungewöhnlichen Aktion erreichen möchte.

Frau Frey, warum Yoga in der Galerie?
Unsere aktuelle Ausstellung heißt „Aktion und Malerei“. Ganz bewusst wollen wir zeigen, dass Kunst nichts Erhabenes in Museumsräumen sein muss, sondern mit dem Alltag der Menschen zu tun hat. Dazu gehört auch Sport. Mit unserem Rahmenprogramm holen wir jetzt sportliches Tun in die Galerie.
Was verbindet die laufende Ausstellung mit dem Thema Yoga?
Yoga hat ja, genau wie Kunst, viel mit Korrespondenz mit dem Raum zu tun und auch mit Kontemplation, innerer Einkehr. Die Yogalehrerin macht den Kurs mitten in der Ausstellung und geht auch auf einzelne Kunstwerke ein.
Haben die Teilnehmer auch die Möglichkeit, die Ausstellung anzuschauen?
Ja, im Anschluss an den Kurs ist bis 19.30 Uhr Zeit, durch die Ausstellung zu schlendern. Auch ich werde vor Ort sein und kann auf Fragen eingehen.
Beteiligen sich auch Künstler an dem Kurs?
Nein, die Künstler leben ja alle ganz woanders. Aber ich selbst werde am Kurs teilnehmen und auch einige meiner Mitarbeiter. Und es ist nicht ausgeschlossen, dass auch der eine oder andere Künstler vielleicht an einem der Abende doch mal vorbeischaut.
Wer kann denn an dem Yogakurs in der Galerie teilnehmen?
Der Kurs steht allen offen, Anfängern wie Fortgeschrittenen, Menschen, die eher an Kunst interessiert sind und solchen, die sich mehr für Yoga interessieren. Anmelden muss man sich nicht. Man kann es auch ausprobieren und wenn es nicht gefällt, kommt man beim nächsten Mal nicht mehr.
Was versprechen Sie sich von der ungewöhnlichen Aktion?
Wir erreichen damit ein anderes Publikum, das sonst nicht in die Galerie kommt. Viele Menschen haben eine Hemmung der Kunst gegenüber. Deshalb gehen wir mit den Kunstwerken dahin, wo die Menschen sind: Eine Fortsetzung diese Aktion findet dann im Sommer mit einer Installation des Künstlers Martin Pfeifle im Sindelfinger Freibad statt.