Die Arbeiten am Seniorenstift werden noch ein Weilchen dauern. Foto: Werner Kuhnle

Im Marbacher Seniorenstift werden bis zum nächsten Frühjahr 17 neue Zimmer geschaffen. Ein Projekt, das für das Altenheim überlebenswichtig ist.

Die Sanierung der Marktstraße und zuletzt die aufwendige Umgestaltung des Pfundhauses zu einem neuen Verwaltungssitz mögen vielleicht stärker im Fokus der Öffentlichkeit stehen. Doch auch an der Steigäckerstraße läuft derzeit ein Großprojekt, für das ein siebenstelliger Betrag in die Hand genommen werden muss: Das Seniorenstift Schillerhöhe wird seit dem vergangenen Jahr erweitert.

Deutlich mehr Kapazitäten

In einem dreistöckigen Anbau entstehen gerade 16 neue Zimmer, ein weiteres wird durch eine Umgestaltung im Bestand gewonnen, sodass die Einrichtung bald schon über deutlich mehr Kapazitäten verfügt. „Das ist für uns überlebenswichtig“, hob Helmut Wiedenhöfer, der Leiter des Altenheims, nun bei einem Vor-Ort-Termin des Ausschusses für Umwelt und Technik hervor. Wiedenhöfer erinnerte daran, dass früher im ganzen Seniorenstift 130 Frauen und Männer betreut werden konnten. Doch dann kam die Einzelzimmer-Verordnung, Betten mussten abgebaut werden. Wo sich ehemals oftmals zwei Personen eine Wohneinheit teilten, kann nur noch ein Senior betreut werden. Die Konsequenz: Inzwischen ist die Zahl der Plätze auf 98 geschrumpft, wie Wiedenhöfer berichtete.

Minus in den Büchern

„Diese 32 Menschen, die nicht mehr da sind, die erhöhen natürlich alle Gemeinkosten“, erläuterte er. Heißt: Sämtliche Finanzposten wie Heizung, Gehälter oder Küchenleistungen könnten auf entsprechend weniger Personen umgelegt werden. Diese Entwicklung wirke sich auf das Betriebsergebnis aus, erklärte Wiedenhöfer. Habe man sonst immer ein kleines Plus für Rücklagen erwirtschaften können, stand seit dem Aus für die Doppelzimmer ein Minus in den Büchern. Durch den Anbau bestehe nun die Chance, den Trend wieder umzukehren, mehr Betten anzubieten und die Kosten auf mehr Zahler zu verteilen, sagte der Heimleiter.

Klimatisierung geplant

Bis die Räumlichkeiten in dem Anbau in Betrieb genommen werden können, wird jedoch noch etwas Zeit vergehen. Voraussichtlich im Frühjahr 2023 würden die Handwerker hier ihre Werkzeugkoffer zusammenpacken, kündigte Bauamtsleiter Dieter Wanner an. Im nächsten Sommer sollen schließlich auch die Arbeiten im Bestand abgeschlossen sein. Denn auf der To-do-Liste steht noch mehr als die bloße Erweiterung.

So soll der Aufenthaltsbereich im Dachgeschoss vergrößert werden. Das erreicht man durch die Überdachung der Terrasse. Zudem werden die Aufenthaltsbereiche und die Küche klimatisiert. Die Hitze sei im Sommer an der Grenze zur Unerträglichkeit, sagte Wiedenhöfer. Zumal das Personal ja auch noch unter der Maske schwitze, gab er zu bedenken. Den Strom für die Kühlanlage könnte künftig eine Fotovoltaikanlage liefern, die derzeit im Gespräch ist. Außerdem könnte dank der grünen Energie die kleine Fahrzeugflotte des Seniorenstifts betankt werden, die Wiedenhöfer nach und nach auf E-Wagen umstellen möchte.

Ferner wird jener Pflegetrakt, der über den Haupteingang erschlossen ist, mit einem weiteren Aufzug versehen.