Die Breisgau-S-Bahn macht Probleme. Foto: imago images/Eibner/Memmler

Die Betriebsprobleme der Breisgau-S-Bahn dauern an. Auch einen Monat nach dem Start der Bahn zwischen Kaiserstuhl, Freiburg und Schwarzwald gibt es Verspätungen und Zugausfälle. Einen Grund für die Probleme können die Betreiber nicht nennen.

Freiburg - An Vorschusslorbeeren hat es nicht gefehlt: Die durchgehende und elektrifizierte Bahnverbindung zwischen dem Schwarzwald und dem Kaiserstuhl in Südbaden wurde von den Beteiligten – der Deutschen Bahn, dem Zweckverband Regio-Nahverkehr Freiburg und dem Landesverkehrsminister – als Jahrhundertereignis vorausgefeiert.

 

Nach dem Start der Züge zwischen Titisee-Neustadt und Gottenheim am 15. Dezember ist die Freude aber rasch verflogen. Denn kaum ein Tag verging, ohne dass die neuen Züge vom Typ Coradia Continental ET 1440 in den Landesfarben Schwarz und Gelb keinen Verdruss bereitet hätten. Verspätungen im Stundenmaß und komplette Zugausfälle haben dazu geführt, dass Pendler, Schulleiter und Unternehmen protestierten. Die Uniklinik Freiburg beklagt, dass viele ihrer Mitarbeiter nicht mehr pünktlich zur Arbeit kämen und Schichten anderer Kollegen deshalb verlängert werden müssten.

Gründe für Probleme unklar

Wie konnte ein dermaßen gefeiertes Projekt einen derart holprigen Start hinlegen? Von einer „Verbesserung des Nahverkehrsangebots in der Region“, die der Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) bei einer Probefahrt im August 2019 feierte, merken die Fahrgäste nichts. Es hakt auf der ganzen Linie, aber über die Gründe gibt es keine klare Auskunft der Betreiber.

Die Umstellung von Diesel- auf Elektrozüge in nur 36 Monaten sei „für alle Beteiligten eine Herausforderung“ gewesen, entschuldigt sich die Deutsche Bahn auf ihrer Webseite. Bei Testfahren habe es keine Störungen gegeben. „Dass es bei der Betriebsaufnahme von einem relativ komplexen neuen System zu Problemen kommt, ist nicht unerwartbar“, sagte ein Sprecher des Fahrgastverbands Pro Bahn. Aber dass es sich bald „einpendeln“ werde, hat sich nicht bewahrheitet.

Bis Juni gilt ein Provisorium

Die Bahn hat deshalb Anfang Januar einen Übergangsplan vorgelegt, der vom 17. Februar an „mehr Betriebsstabilität“ gewährleisten soll. Dafür wird die eigentlich als durchgehende Linie geplante S 1 unterbrochen. Fahrgäste aus Breisach und vom nördlichen und östlichen Kaiserstuhl müssen auf dem Weg von und nach Freiburg in Gottenheim umsteigen. Das Provisorium soll bis Anfang Juni gelten, dann soll die Strecke bis Breisach durchgängig gefahren werden.

Doch die lange Übergangszeit stößt auf Kritik: Die Bürgermeister der Gemeinden Bahlingen, Bötzingen, Eichstetten, Gottenheim, March, Riegel, Teningen und der Stadt Endingen haben die Bahn in einer gemeinsamen Stellungnahme aufgefordert, das Problem schneller zu lösen. „Wir wollen ja mehr Leute für den öffentlichen Nahverkehr gewinnen, schaffen es aber nicht einmal, den Status quo zu bewältigen“, beklagt Daniel Kietz, der Bürgermeister der Gemeinde Riegel. Er habe nicht das Gefühl, „dass die Verantwortlichen wissen, was sie tun“.

Bahn gibt Fehler zu

Die Bahn selbst gibt sich zerknirscht, der Regionalchef der DB Regio räumt ein, man komme derzeit „nicht über ein Niveau, mit dem wir zufrieden sein können, hinaus“. Die Bahn hatte die Strecke in einem Gutachten als „fahrbar“ bezeichnet, daraufhin hatte sie in der Ausschreibung den Zuschlag erhalten. Probleme bereiten besonders das vielfache Kuppeln und Flügeln der mehrteiligen Züge. Flügeln bedeutet, dass an Haltestellen die Züge geteilt werden und in unterschiedliche Richtungen weiterfahren. Das findet in Titisee im Schwarzwald und in Gottenheim am Kaiserstuhl statt. Aber es funktioniert nur, wenn die Fahrzeiten exakt eingehalten werden, denn die Strecke ist auf langen Abschnitten eingleisig, und nicht alle Bahnhöfe haben Ausweichgleise.

Kritiker sehen in dem knapp bemessenen Puffer von nur wenigen Minuten die Ursache für die Verspätungen. Wird ein Zeitmaß an einer Stelle nicht eingehalten, gerät das ganze System aus den Fugen. Der Verkehrsminister bleibt jedoch dabei: „Ziel ist und bleibt, auf der Breisgau-S-Bahn in diesem Jahr schrittweise zum geplanten Zielkonzept zurückzukehren.“

Nach dem Start der Züge zwischen Titisee-Neustadt und Gottenheim am 15. Dezember ist die Freude aber rasch verflogen. Denn kaum ein Tag verging, ohne dass die neuen Züge vom Typ Coradia Continental ET 1440 in den Landesfarben Schwarz und Gelb keinen Verdruss bereitet hätten. Verspätungen im Stundenmaß und komplette Zugausfälle haben dazu geführt, dass Pendler, Schulleiter und Unternehmen protestierten. Die Uniklinik Freiburg beklagt, dass viele ihrer Mitarbeiter nicht mehr pünktlich zur Arbeit kämen und Schichten anderer Kollegen deshalb verlängert werden müssten.

Gründe für Probleme unklar

Wie konnte ein dermaßen gefeiertes Projekt einen derart holprigen Start hinlegen? Von einer „Verbesserung des Nahverkehrsangebots in der Region“, die der Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) bei einer Probefahrt im August 2019 feierte, merken die Fahrgäste nichts. Es hakt auf der ganzen Linie, aber über die Gründe gibt es keine klare Auskunft der Betreiber.

Die Umstellung von Diesel- auf Elektrozüge in nur 36 Monaten sei „für alle Beteiligten eine Herausforderung“ gewesen, entschuldigt sich die Deutsche Bahn auf ihrer Webseite. Bei Testfahren habe es keine Störungen gegeben. „Dass es bei der Betriebsaufnahme von einem relativ komplexen neuen System zu Problemen kommt, ist nicht unerwartbar“, sagte ein Sprecher des Fahrgastverbands Pro Bahn. Aber dass es sich bald „einpendeln“ werde, hat sich nicht bewahrheitet.

Bis Juni gilt ein Provisorium

Die Bahn hat deshalb Anfang Januar einen Übergangsplan vorgelegt, der vom 17. Februar an „mehr Betriebsstabilität“ gewährleisten soll. Dafür wird die eigentlich als durchgehende Linie geplante S 1 unterbrochen. Fahrgäste aus Breisach und vom nördlichen und östlichen Kaiserstuhl müssen auf dem Weg von und nach Freiburg in Gottenheim umsteigen. Das Provisorium soll bis Anfang Juni gelten, dann soll die Strecke bis Breisach durchgängig gefahren werden.

Doch die lange Übergangszeit stößt auf Kritik: Die Bürgermeister der Gemeinden Bahlingen, Bötzingen, Eichstetten, Gottenheim, March, Riegel, Teningen und der Stadt Endingen haben die Bahn in einer gemeinsamen Stellungnahme aufgefordert, das Problem schneller zu lösen. „Wir wollen ja mehr Leute für den öffentlichen Nahverkehr gewinnen, schaffen es aber nicht einmal, den Status quo zu bewältigen“, beklagt Daniel Kietz, der Bürgermeister der Gemeinde Riegel. Er habe nicht das Gefühl, „dass die Verantwortlichen wissen, was sie tun“.

Bahn gibt Fehler zu

Die Bahn selbst gibt sich zerknirscht, der Regionalchef der DB Regio räumt ein, man komme derzeit „nicht über ein Niveau, mit dem wir zufrieden sein können, hinaus“. Die Bahn hatte die Strecke in einem Gutachten als „fahrbar“ bezeichnet, daraufhin hatte sie in der Ausschreibung den Zuschlag erhalten. Probleme bereiten besonders das vielfache Kuppeln und Flügeln der mehrteiligen Züge. Flügeln bedeutet, dass an Haltestellen die Züge geteilt werden und in unterschiedliche Richtungen weiterfahren. Das findet in Titisee im Schwarzwald und in Gottenheim am Kaiserstuhl statt. Aber es funktioniert nur, wenn die Fahrzeiten exakt eingehalten werden, denn die Strecke ist auf langen Abschnitten eingleisig, und nicht alle Bahnhöfe haben Ausweichgleise.

Kritiker sehen in dem knapp bemessenen Puffer von nur wenigen Minuten die Ursache für die Verspätungen. Wird ein Zeitmaß an einer Stelle nicht eingehalten, gerät das ganze System aus den Fugen. Der Verkehrsminister bleibt jedoch dabei: „Ziel ist und bleibt, auf der Breisgau-S-Bahn in diesem Jahr schrittweise zum geplanten Zielkonzept zurückzukehren.“