Auch nach den Pfingstferien gilt auch an den Schulen noch das Abstandsgebot – wie hier auf dem Schulhof der Bismarckschule. Foto: Bismarckschule Stuttgart/Cornelia Kaiser

Am kommenden Montag öffnen sich die Schulen erstmals seit dem Lockdown auch für Schüler aus weiteren Klassenstufen – allerdings nur für wenige Stunden. Und mit Abstandsregeln. Aber live. Die Stuttgarter Schulen haben dafür laut Schulamt „gute, praktikable Lösungen gefunden“.

Stuttgart - Nach dem Ende der Pfingstferien am 15. Juni dürfen erstmals seit dem Lockdown auch Schüler unterhalb der Abschlussklassen wieder in den Präsenzunterricht – allerdings nicht alle auf einmal. Denn noch immer gelten die Corona-bedingten Hygiene- und Abstandsregeln. Die Wiederöffnung betrifft alle Schularten und alle Klassen.

An den Grundschulen werden künftig also alle Klassenstufen wieder live unterrichtet, allerdings im wöchentlichen Wechsel: eine Woche die Erst- und Drittklässler, eine Woche die Zweit- und Viertklässler, dazwischen je eine Woche Fernlernen von zu Hause. Beides soll gut miteinander verzahnt werden. Beim Präsenzunterricht, der in der Regel nur zwei Stunden am Tag umfasst, liegt der Schwerpunkt auf Deutsch, Mathe und Sachunterricht. Noten und Klassenarbeiten sind laut Kultusministerium zweitrangig. Sitzenbleiben ist in diesem Jahr nicht vorgesehen, freiwilliges Wiederholen ist aber möglich.

Die meisten Klassen erhalten Präsenz- und Fernunterricht im wöchentlichen Wechsel

Das gilt auch für die Gymnasien, Realschulen und Werkrealschulen. Auch dort sowie an den Gemeinschaftsschulen gibt es von Montag an wieder für alle Klassenstufen Präsenzunterricht, allerdings in halben Gruppengrößen. Und auch hier gelten das rollierende System und die Konzentration auf die Kernfächer. Nur die Abschluss- und Vorabschlussjahrgänge, die bereits seit 4. Mai wieder Unterricht haben, dürfen täglich kommen.

Auch an den beruflichen Vollzeitschulen, Gymnasien, Berufskollegs und Berufsfachschulen erhalten die Schüler von Montag an wieder regelmäßig Präsenzunterricht. Für Kursstufler gilt dies besonders. Azubis stimmen ihre Berufsschulpräsenz mit den Betrieben ab.

In Stuttgart kämen die Schulen mit der Ausweitung des Präsenzunterrichts gut zurecht und hätten praktikable Lösungen gefunden – „im Rahmen ihrer Möglichkeiten“, berichtet Birgit Popp-Kreckel, die stellvertretende Leiterin des Staatlichen Schulamts. Denn die räumliche und personelle Situation sei natürlich von Schule zu Schule sehr unterschiedlich. „Wir haben keinen Hilferuf bekommen – es war aber noch mal eine Herausforderung“, räumt die Vizechefin ein – auch mit Blick auf die Hygieneregeln. Aber: „Alle freuen sich drauf, dass die Kinder wieder in die Schule kommen“, so Popp-Kreckel. Eine Präsenzpflicht besteht aber derzeit nicht – weder für die Schüler noch für die Lehrer.