Schlepper, Traktoren, Trucks und Unimogs haben viele Bewunderer. Foto: avanti/Ralf Poller

Über 600 Schlepperfahrer haben sich am Wochenende im Bergdorf Prevorst getroffen. Und die Besucher ließen sich auch vom strömenden Regen nicht abhalten.

Das siebenköpfige Team der Schlepperfreunde Prevorst hat auch in diesem Jahr wieder das zwischenzeitlich 6. Schleppertreffen in Prevorst organisiert. Von nah und fern werden dabei 600 bis 800 Schlepper, Traktoren, Trucks, Unimogs und andere historische Feldfahrzeuge erwartet. Der sintflutartige Starkregen am Samstag schien den Besucherandrang nicht zu bremsen. Eher im Gegenteil: Überall ist Schlamm und Matsch, der Boden knietief durchwühlt und viele Fahrzeuge müssen im Fahrerlager abgeschleppt werden, doch gerade die jüngsten Besucher lieben das Über 6000 Gäste, viele davon Kinder, werden wie in den Jahren zuvor bei dem nur alle zwei Jahre stattfindenden Treffen erwartet. Von Fest zu Fest wurde alles größer und zog immer mehr Publikum an.

 

Manche treckern von Schleppertreff zu Schleppertreff

Als kuriose Randnotiz merkt Fabian Reißer von den Schlepperfreunden an, sie seien kein Verein, sondern eigentlich eine Firma. „Einen Vereinsvorstand kann man abwählen, uns als Chefs aber nicht“, sagt er – und lacht. Nichts kostet Geld – weder Eintritt noch die Teilnahme. Finanziert wird alles allein über den Erlös von Getränken und Essen, ob Schweinshaxe oder Schlepperburger. Ihnen sei wichtig, als Team zusammenbleiben. Dazu müsse man kein Landwirt sein. Reißer selbst kommt etwa aus einer Familie mit kaufmännischem Hintergrund. Alle aus dem Orgateam sind dafür mit Leidenschaft dabei. Dass Leidenschaft jedoch auch Leiden schafft, kann Fabian Reißer bestätigen: Zu eilig wollte er seinen alten Lanz-Schlepper noch vor dem Treffen fertigstellen. Beim Restaurieren fiel er vom Schlepper und hat sich die Hand angebrochen. Doch das scheint Reißer nicht zu bremsen, schon gar nicht in seiner Begeisterung.

Die ersten Gäste seien schon am Dienstag angereist – natürlich per Schlepper – und hätten sich häuslich eingerichtet. Da seien die Wasseranschlüsse noch nicht mal verlegt gewesen. Die weiteste Anfahrt hatte ein Fan aus Meran in Südtirol. Zweieinhalb Wochen habe er für die Anreise benötigt. Andere hingegen würden von Schleppertreff zu Schleppertreff durch die Republik treckern.

Der Schlamm ist ein Fest für die Kinder

Die Coverband Rockcharge sorgt am Samstagabend für Stimmung. Vor der Bühne wurden kurz entschlossen Hackschnitzel gestreut, bevor alles im Schlamm versunken wäre. Vielleicht mag das Musikangebot nicht ganz mit Wacken konkurrieren können, die Stimmung und der aufgewühlte Untergrund in Prevorst brauchen da jedoch keinerlei Vergleich zu scheuen.

„Mit den Rohrstiefeln durch den Matsch rennen“, sagt die sechsjährige Nele dann auch prompt wie aus der Pistole geschossen auf die Frage, was hier am schönsten sei. Seit dem Starkregen am Samstagnachmittag herrscht hier der Matsch: Wo einst Wiese war, ist der Schlamm achsentief aufgewühlt. Ein Fest für die Kinder. Nele ist mit ihrem zweijährigen Bruder Florian und ihrer Mama Birgit Kurz aus Untergruppenbach da. Sohn Florian habe sie mit seiner Leidenschaft für Traktoren hierhergebracht, sagt die Mutter und lobt auch den servierten Wein.

Überall faucht und knattert es

Am Sonntag gibt es dann für alle Kleinen und Junggebliebenen Vorführungen. Vom Traktorpulling, wo schwere Lasten gezogen werden, über Schaudreschen bis hin zu Holz schleppen wird allerlei geboten. Überall faucht, knattert und tuckert es. Selten sieht man in dem kleinen Teilort Prevorst so viele Menschen wuseln. Wo sich sonst Fuchs und Hase gute Nacht sagen, ist heute alles voll- geparkt. Übrigens: Im Dezember gibt es hier auch noch einen Christbaummarkt und im Sommer das Seifenkutschenrennen. Und jetzt eben wieder das Schleppertreffen.