SPD-Chefin Saskia Esken warnt vor Rassismus im eigenen Land. Foto: imago images/Rüdiger Wölk

Weltweit sorgt der Tod des Afroamerikaners George Floyd für Proteste. SPD-Chefin Saskia Esken kehrt aber auch vor der eigenen Haustür – und sieht bei deutschen Sicherheitskräften ebenfalls ein latentes Rassismus-Problem.

Berlin - SPD-Chefin Saskia Esken sieht auch bei deutschen Sicherheitskräften einen latenten Rassismus. „Zigtausende Demonstranten in aller Welt stehen auf, weil der gewaltsame Tod von George Floyd durch einen Polizeieinsatz in den USA kein Einzelfall ist. Deutsche Demonstranten schauen aber auch auf die Verhältnisse vor der eigenen Haustür: Auch in Deutschland gibt es latenten Rassismus in den Reihen der Sicherheitskräfte, die durch Maßnahmen der Inneren Führung erkannt und bekämpft werden müssen“, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montag).

Dabei stehe die große Mehrheit der Polizeibediensteten solchen Tendenzen sehr kritisch gegenüber und leide unter dem potenziellen Vertrauensverlust, der sich daraus ergebe.

Bei der Aufarbeitung von Fällen ungerechtfertigter Polizeigewalt dürfe nicht der Eindruck entstehen, der polizeiliche Korpsgeist spiele eine größere Rolle als die Rechte von Bürgerinnen und Bürgern. „Deshalb muss eine unabhängige Stelle mit der Bearbeitung solcher Beschwerden betraut werden.“