Menschen stehen in der Lear in Ellwangen an. Foto: dpa/Stefan Puchner

Wegen des Krieges in der Ukraine kamen im vergangenen Jahr viele Menschen aus der Ukraine nach Baden-Württemberg. Erheblich mehr als im Jahr 2015. Die Landeserstaufnahmestellen arbeiten an ihren Kapazitätsgrenzen.

Seit der russischen Invasion in der Ukraine im Februar hat im vergangenen Jahr die Zahl der Flüchtlinge in Baden-Württemberg erheblich zu genommen. Laut Angaben des Justizministeriums haben im Jahr 2022 146 000 Menschen aus der Ukraine Zuflucht in Baden-Württemberg gefunden. Insgesamt kamen in dem Jahr fast 178 000 Flüchtlinge im Land unter. Zum Vergleich: Bei der Flüchtlingswelle 2015 waren es 102 000 Flüchtlinge in Baden-Württemberg. Neben 28 000 Asylsuchenden aus anderen Ländern seien zudem 3500 Hilfskräfte im Land aufgenommen worden. Zu ihnen zählen auch die Ortskräfte aus Afghanistan.

Um die hohe Zahl an Menschen aufnehmen zu können, wurden die Kapazitäten in den Landeserstaufnahmeeinrichtungen (Lea) in kurzer Zeit erheblich hochgefahren. Die Plätze für die ankommenden Menschen wurden laut Angaben des Ministeriums von 6000 auf 13 5000 ausgebaut. Noch sei zudem nicht absehbar, ob die Kapazitäten auch für das neue Jahr weiter erhöht werden müssen, um die weiter kommenden Flüchtlinge aufnehmen zu können. Eine Aufgabe, die sich dem Land stelle, ist laut Justizministerium die Suche nach weiteren geeigneten Liegenschaften. Seriöse Prognosen, wie viele Flüchtlinge 2023 nach Baden-Württemberg kommen, könne man nicht machen.

Probleme in den Leas

Aktuell gibt es im Land vier Leas und ein Ankerzentrum. Alle fünf Einrichtungen arbeiten an ihren Kapazitätsgrenzen. Sie haben in den vergangenen Jahren zudem mit unterschiedlichsten Problem zu kämpfen. Während in Heidelberg die Verlagerung der Einrichtung per Volksentscheid verhindert wurde, äußern Bewohner in Sigmaringen Ängste wegen der Kriminalität in der Stadt.