Der ukrainische Präsident Selenskyj hat ein Dekret zur Änderung des Pflichtwehrdienstzeit unterschrieben. Foto: dpa/Roman Chop

Trotz des andauernden russischen Angriffskrieges lässt die Ukraine die schon vor der Invasion zum Wehrdienst eingezogenen Soldaten nach Hause zurückkehren. Angehörige hatten das lange gefordert.

– Die Ukraine entlässt die schon vor Beginn des russischen Angriffskrieges eingezogenen Wehrdienstleistenden nach mehr als zwei Jahren Fronteinsatz in diesem Frühjahr aus den Streitkräften.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj unterzeichnete dazu einen Erlass, nach dem die Soldaten im April bis Mai in die Reserve entlassen werden können. In dem bereits am Donnerstagabend in Kiew veröffentlichten Dekret wurden keine Zahlen genannt, wie viele Soldaten das betrifft. Ihr Wehrdienst war wegen des Beginns des russischen Angriffskrieges am 24. Februar 2022 verlängert worden. Seit langem fordern auch Angehörige, dass die Rekruten eine Kampfpause erhalten.

Neues Gesetz über Änderung der Pflichtwehrdienstzeit

Die Entlassung der Wehrdienstleistenden war in Kiew bereits im November angekündigt worden. Selenskyj hatte im Februar ein Gesetz über die Änderung der Pflichtwehrdienstzeit und die Demobilisierung der an der Front kämpfenden ukrainischen Wehrdienstleistenden ins Parlament – die Oberste Rada - eingebracht. Nun unterzeichnete er das Dekret trotz des andauernden russischen Angriffskrieges. In der Vergangenheit gab es immer wieder Demonstrationen von Angehörigen dieser Wehrdienstleistenden, die eine stärkere Rotation forderten, um den Kämpfern die Möglichkeit zu geben, sich für einen längeren Zeitraum zu erholen.