Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow will sein Amt behalten. Foto: dpa

Nur die Erschließung neuer Milieus kann die Partei noch retten, kommentiert der Berliner Korrespondent Norbert Wallet.

Berlin - Die Linke ist in keiner guten Verfassung. Seit Jahren lähmt die Partei der in unwürdige rhetorische Kleinkriege ausartende Dauerstreit um Richtung und Personal, den Sahra Wagenknecht und ihre Unterstützer gegen die Parteiführung angezettelt haben. So verstand sich auch ihr krachend gescheitertes „Aufstehen“-Projekt ausdrücklich als Gegenentwurf zur etablierten Parteiarbeit. Die Europawahlen hatten die Linke im Mai auf besorgniserregende 5,5 Prozent zurückgesetzt. Und nun also die desaströsen Landtagswahlergebnisse. In Brandenburg verlor die Linke 7,9 Prozentpunkte und sackte auf 10,7 Prozent. In Sachsen hat sie nur noch 10,4 Prozent – minus 8,5 Prozentpunkte. Die Stimme des Ostens? Das war einmal.