Je nach Raum kann ein andere Stufe gewählt werden. Foto: SINNBILD-Design / shutterstock.com

Sie fragen sich, auf welche Stufe Sie die Heizung einstellen sollen, um die Räume richtig zu beheizen? Wir haben die wichtigsten Expertenempfehlungen für Sie zusammengefasst.

Die Mindesttemperatur, um Schimmel vorzubeugen, kann je nach Gebäudeart und Raum variieren. Während Experten empfehlen, in einem Altbau schon ab Außentemperaturen von 15 bis 17 Grad zu heizen, kann es in einem Passivhaus ausreichen, erst ab 9 Grad Außentemperatur zu heizen. Auf welche Stufe man den Thermostat der Heizung dreht, hängt aber auch von der Art des Raumes ab. Nachfolgend finden Sie Empfehlungen des Umweltbundesamtes und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz für die richtige Temperatur für verschiedene Räume.

Richtige Heizungsstufe nach Raum

  • Wohnzimmer: 20 °C, entspricht Stufe 3 auf der Heizung.
  • Schlafzimmer: 17 °C, entspricht Stufe 2,3 auf der Heizung.
  • Küche: 18 °C, entspricht Stufe 2,5 auf der Heizung.
  • Bad: 22 °C, entspricht Stufe 3,5 auf der Heizung.
  • Flur: 15 °C, entspricht etwa Stufe 1,5 auf der Heizung.
  • Andere Räume: Mindestens 17 °C, entspricht etwa Stufe 2,3 auf der Heizung.
  • Bei Abwesenheit von bis zu 2 Tagen: 15 °C, entspricht etwa Stufe 1,7 auf der Heizung.
  • Bei längerer Abwesenheit: 12 °C, entspricht etwa Stufe 1 auf der Heizung.

Bei den genannten Temperaturen handelt es sich um Durchschnittswerte. Diese können in Einzelfällen (z. B. schlecht gedämmter Altbau etc.) möglicherweise nicht ausreichen, um Feuchtigkeit effektiv vorzubeugen. Eventuell bedarf es in einigen Wohnung daher wärmeren Temperaturen. Sollten Sie Feuchtigkeit an den Wänden oder einen muffigen Geruch feststellen, sollten Sie vermutlich die Temperatur etwas höher einstellen. Neben dem Heizen der Wohnung ist aber auch das Lüften von großer Bedeutung. Alles Wichtige dazu, lesen Sie in unserem Ratgeber „Richtig Lüften“.

Auf welche Stufe nachts die Heizung stellen?

Nachts kann die Heizung um etwa 5 °C abgesenkt werden, schreibt das Umweltbundesamt. Dies entspricht ungefähr einer Stufe auf dem Thermostat. Allerdings lässt sich dadurch laut dem Bund der Energieverbraucher (BdE) nur in älteren, schlecht gedämmten Gebäuden Energie einsparen. Bei gut gedämmten Häusern sei die Nachtabsenkung nicht nötig, da die Dämmung das Auskühlen der Wände verzögert. Auch bei Wärmepumpen und Fußbodenheizungen mache es keinen Sinn, die Heizung nachts zu drosseln, da diese lange Aufheizzeiten haben, so der BdE.

Zudem sollte man darauf achten, dass die Taupunkttemperatur nachts durch die Absenkung der Heizung nicht unterschritten wird. Ansonsten kann Luftfeuchtigkeit an den Wänden und Scheiben kondensieren, was Schimmel begünstigen kann. Der Taupunkt kann mithilfe der Raumtemperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit berechnet werden. Beide Werte lassen sich mit einem Thermometer-Hygrometer-Kombigerät ermitteln (Auf Amazon bestellen / ANZEIGE). Die Werte können Sie dann in einen Taupunktrechner eingeben, um den Taupunkt in °C zu berechnen. Dieser Wert sollte nicht unterschritten werden.

Im Zweifel beraten lassen

Falls sich die allgemeinen Tipps der Ministerien nicht auf Ihre individuelle Situation anwenden lassen, können Sie eine Energieberatung in Betracht ziehen. Dabei können Sie spezifische Fragen zu Ihrer Wohnsituation stellen. Eine Energieberatung erhalten Sie zum Beispiel bei den Verbraucherzentralen im Land. Sie können aber auch gezielt im Internet nach einer Energieberatung in Ihrer Nähe suchen.