Menschen mit Behinderung, Rentner und Schüler bekommen keine Ermäßigung mehr bei der Reisemesse CMT auf den Eintritt. Foto: Lichtgut/Christoph Schmidt

Nicht nur Senioren ärgern sich, auch Menschen mit Behinderungen sind empört, dass die Ermäßigung für den Eintritt dieses Jahr auf der CMT wegfällt. Warum?

Die Streichung der Vergünstigungen bei den Eintrittskarten zur Messe CMT sorgt weiter für Empörung. Die 76 Jahre alte Petra Scholten aus Unterensingen fühlt sich ausgegrenzt. Sie kritisiert, dass sie als Gehbehinderte keinen vergünstigten Eintritt mehr bekommt: „Nur Behinderte mit Begleitung bekommen noch eine Vergünstigung. Die müssen am Schalter die Karte kaufen und bekommen für die Begleitperson einen freien Eintritt.“

Die Unterensingerin sagt, es gehe ihr persönlich nicht um die zwei bis drei Euro Ermäßigung. Aber es gebe Leute, die es sich den Besuch der Messe dann nicht mehr leisten könnten. Für Scholten jedenfalls ist klar: Sie geht unter diesen Voraussetzungen nicht mehr auf die CMT.

Eine Entscheidung der Messe-Geschäftsführung

Scholten ist Mitglied im Sozialverband VDK. Und sie befürchtet, dass die Streichung der Vergünstigungen bei der CMT nur der Anfang einer Entwicklung sein könnte. Scholz meint, auch andere Institutionen wie Kinos und Museen könnten auf den Zug aufspringen und bedauert, dass der vergünstige Eintritt auch nicht mehr für Schüler, Studenten und Rentner vorgesehen ist. Der Pressesprecher der Messe, Axel Recht, hatte es bedauert, dass die Vergünstigungen gestrichen wurden. Dies sei eine Entscheidung der Geschäftsführung. Zuletzt war auch Protest vom Stadtseniorenrat gekommen.

Gisela Kutter aus Gerlingen erklärt, dass die Nachricht, dass Eintrittskarten nur noch über das Internet oder mit Aufschlag bei der Messe vor Ort gekauft werden können, bei ihr Empörung auslöst. Die 81-Jährige besuchte, seit sie im Ruhestand ist, regelmäßig die CMT immer montagvormittags. Das Tagesticket inklusive VVS kaufte sie sich immer in einem kleinen Kiosk in Gerlingen. Dann kam Corona. Und die CMT fand nicht mehr statt. Als sie las, dass die CMT wieder startet und sogar die U6 zum Messegelände fährt, freute sie sich sehr. Doch den Online-Kauf kann sie nicht tätigen.

Kutter lehnt es ab, über den Computer Geldgeschäfte abzuwickeln. „Ich traue mir das einfach nicht zu und fühle mich nun auf den Alters-Müllhaufen geworfen“, sagt sie. Ihr ist es zu kompliziert, auf diese Weise zur Messe zu kommen. „Ich fühle mich sehr ausgegrenzt“, sagte sie. Dass sie so nicht mehr an das Kombiticket kommt, empfindet sie als „Unverschämtheit“. Sie verzichtet nun auf den Besuch der Reisemesse.