Rund 23 000 Quadratmeter misst das vorchristliche Keltendorf Castro de Baroña. Foto: Bettina /Bernhard

Eine prächtige Kathedrale, Heerscharen von Pilgern: Santiago de Compostela ist fest in der Hand der Christen. Doch außerhalb von Galiciens Hauptstadt sind vorchristliche Kulturen wie die keltische überall präsent. Auch, weil der Norden Spaniens von muslimischer Herrschaft verschont blieb.

Nicht, dass sie es nicht versucht hätten: Auch in den spanischen „Nordländern“ Galicien, Asturien und Kantabrien versuchten sich die Eroberer aus Nordafrika, doch gegen die Bewohner der rauen Landschaft zwischen wildem Atlantik und unwegsamen Bergen kamen sie nicht an. Bestimmt auch, weil der allgegenwärtige Apostel Jakobus (spanisch: Santiago) der Legende nach als oberster Mauren-Töter für die Christen in die Schlacht gezogen sein soll. Zeitlich passt das zwar nicht zusammen mit der Entdeckung von Jakobs Gebeinen in Santiago de Compostela (um 810), aber was zählt, ist ja das Ergebnis: Galicien wurde nicht Teil des Kalifats al-Andalus, sondern blieb christlich, und zwar auf einer soliden Basis uralter Kulturen.