Das Stuttgarter Landgericht befasst sich seit Dienstag mit einem Fall, bei dem sich dunkelste Abgründe aufzutun scheinen. Einem Mann wird vorgeworfen, seine Frau wie eine Sklavin behandelt zu haben.
Was die Staatsanwältin da in Saal 3 des Stuttgarter Landgerichts verliest, klingt wie eine Horrorgeschichte. Die Anklageschrift handelt von jahrelanger Unterdrückung, von Gewaltexzessen, Abhängigkeit, Folter und Überwachung. Einem 37 Jahre alten Mann wird vorgeworfen, seine Freundin und spätere Ehefrau über Jahre wie eine Sklavin behandelt zu haben. Um seinen Lebensunterhalt zu finanzieren, soll er sie zur Prostitution gezwungen und mit Schlägen gefügig gemacht haben. Menschenhandel, Zwangsprostitution, Zuhälterei, gefährliche Körperverletzung lauten die Vorwürfe.