Für Stuttgarter Verhältnisse wäre 250 Euro für 25 Quadratmeter ein ziemlich niedriger Preis. Foto: Screenshot/wg-gesucht.de

250 Euro für 25 Quadratmeter: Wohnungssuchende werden nicht schlecht gestaunt haben, als sie diese Anzeige im Netz entdeckt haben. Was steckt dahinter?

Stuttgart - Der Protest gegen die Wohn- und Mietsituation in der Landeshauptstadt schlägt weiter Wellen. Für den Donnerstag kündigten das Aktionsbündnis „Recht auf Wohnen“, die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der Verein „AnStifter“ eine Demonstration auf dem Stuttgarter Marktplatz an. Anlass ist die am Abend stattfindende Diskussion des Gemeinderats über den angespannten Wohnungsmarkt und mögliche Reaktionen darauf. Im Vorfeld der Kundgebung ist am Mittwoch ein eher ungewöhnlicher Mobilisierungsversuch gestartet worden.

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Auf der Vermittlungsplattform „wg-gesucht.de“ existiert seit Mittwoch ein Inserat mit politischer Botschaft. Was zunächst nach einem 25 Quadratmeter großen WG-Zimmer in der Stuttgarter Alexanderstraße aussieht, entpuppt sich nach genauerem Hinsehen als Demonstrationsaufruf. Im Anzeigentext wird explizit auf die Kundgebung hingewiesen und die vermeintlichen Wohnungsbilder zeigen Demo-Plakate mit Slogans wie „Wohnen bald unbezahlbar“. Mit 250 Euro Warmmiete liegt die angegebene Miete genau 200 Euro unter dem durchschnittlichen Preis für ein WG-Zimmer im Kessel.

Digitaler Protest gegen die Wohnungsnot

Der Protest gegen die Wohnsituation in Stuttgart lässt sich durchaus als vielfältig und gut organisiert bezeichnen. Die Aktivisten der ehemals besetzten Wohnungen in der Wilhelm-Raabe-Straße 4 in Heslach suchten auch mit aktiv bespielten Social-Media-Kanälen die Öffentlichkeit. Dazu gehörten Live-Videos auf der Fotoplattform Instagram, eine ausführliche Berichterstattung via Facebook sowie ein eigens eingerichteter WhatsApp-Newsletter.