Überraschend dicht gemacht: der Bordellbetrieb in der Leonhardstraße 16 Foto: Leif Piechowski

Im Kampf gegen die illegalen Bordelle im Leonhardsviertel kann die Stadt einen ersten Erfolg verbuchen: In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurde im Gebäude Nummer 16 in der Leonhardsstraße der illegale Betrieb eingestellt.

Stuttgart - Im Kampf gegen die illegalen Bordelle im Leonhardsviertel kann die Stadt einen ersten Erfolg verbuchen: In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurde im Gebäude Nummer 16 in der Leonhardsstraße der illegale Betrieb eingestellt. „Der Pächter hat dem Eigentümer die Schlüssel zurückgegeben. Der hat die Stadt darüber informiert, dass der Bordellbetrieb eingestellt worden ist“, sagt Sven Matis, Pressereferent der Stadt Stuttgart. Die Polizei hat sich vor Ort von der Schließung überzeugt.

Die plötzliche Schließung kam überraschend. Im Milieu geht das Gerücht um, dass der Pächter die Miete für das Leo 16 nicht bezahlt und der Eigentümer den Betrieb daher dichtgemacht habe. Darüber kann Roger Bohn nur lachen. Bohn vertritt die Stadt in den gerichtlichen Auseinandersetzungen um die Schließung illegaler Bordelle. Er sagt: „Die Verpachtung des Gebäudes war nur vorgeschoben. Vermutlich hat der Druck der Stadt jetzt Wirkung gezeigt.“

Der Eigentümer hatte sich bislang darauf berufen, dass sein Pächter das Bordell betreibe und er damit nichts zu tun habe. Obwohl die Stadt mehrere Prozesse gewonnen hat, kam es nicht zur Schließung. Wie es mit dem Gebäude weitergeht, ist ungewiss. Ziel ist es laut Stadt, das Gebäude einer rechtmäßigen Nutzung zuzuführen – eventuell dadurch, dass die stadteigene Wohnungsbaugesellschaft SWSG das Gebäude kauft. „Wir hoffen, dass ein Dominoeffekt entsteht und andere Bordellbetreiber aufgeben“, sagt Matis. Ende Februar wird das Urteil in Sachen Leo 6 erwartet. Auch in diesem Gebäude wird illegal ein Bordell betrieben. Es gehört dem gleichen Eigentümer wie das Leo 16.