Norbert Hofer (r.) und Parteichef Heinz-Christian Strache bei ihrer letzten Wahlkampfveranstaltung vor der Wahl in Wien. Foto: dpa

Rechtsruck in Österreich: Bei der ersten Runde der Präsidentenwahl liegt FPÖ-Kandidat Norbert Hofer weit vorn. Er gilt nur als Favorit für die zweite Wahlrunde am 22. Mai.

Wien - Bei der Präsidentenwahl in Österreich liegt der Kandidat Norbert Hofer von der rechtspopulistischen FPÖ weit vorn. Er kam nach Auszählung von etwas mehr als der Hälfte der Stimmen im ersten Wahlgang am Sonntag auf rund 35 Prozent.

Da er keine absolute Mehrheit erhielt, kommt es am 22. Mai zur Stichwahl. Dort tritt Hofer wohl entweder gegen den ehemaligen Grünen-Chef Alexander Van der Bellen oder gegen die unabhängige Kandidatin Irmgard Griss an, die beide bei rund 20 Prozent lagen.

Der Erfolg der einwanderungsskeptischen rechten FPÖ spiegelt die weit verbreitete Unzufriedenheit mit der Großen Koalition in Österreich wider. Die Kandidaten der beiden Koalitionspartner SPÖ und ÖVP, Rudolf Hundstorfer und Andreas Khol, erreichten jeweils um die elf Prozent. Schlechter schnitt nur doch der Bauunternehmer Richard Lugner mit weniger als drei Prozent ab.

Damit werden die Volksparteien wohl erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr den Präsidenten stellen. Für die FPÖ war es dagegen das stärkste Ergebnis seit ihrer Gründung. Beobachter rechneten damit, dass es in der Stichwahl zu einem engen Rennen kommen wird, da die meisten FPÖ-Gegner dann gegen Hofer stimmen werden, wer auch immer gegen ihn antritt.