Ja! Laura Siegemund steht im Viertelfinale Foto: Pressefoto Baumann

Laura Siegemund sorgt beim Tennisturnier in der Porsche-Arena weiter für Furore. Die Lokalmatadorin steht nach einem Sensationssieg völlig überraschend im Viertelfinale. Wir haben sie gesprochen.

Stuttgart - Die 28 Jahre alte Qualifikantin und Lokalmatadorin Laura Siegemund hat die Weltranglisten-Sechste Simona Halep mit 6:1, 6:2 besiegt und steht bei dem mit 759 000 US-Dollar dotierten Stuttgarter Tennis Grand Prix im Viertelfinale. Gegen Halep zeigte die Senkrechtstarterin aus Metzingen eine ganz starke Leistung und machte das Weiterkommen nach 1:09 Stunden klar.

Herzlichen Glückwunsch, Frau Siegemund. Sie haben gerade die Nummer sechs der Tenniswelt aus dem Turnier gekegelt. Wie fühlt sich das an?
Sehr gut natürlich. Mein Plan war, aggressiv zu spielen – und das hat dann ja auch sehr gut geklappt. Sie hat sich zu Beginn des zweiten Satzes eine medizinische Auszeit genommen. Hatte also in irgendeiner Weise Probleme (am Knöchel, Anm. d. Red). Aber ich habe sie auch nicht ins Spiel kommen lassen.
Überhaupt läuft es für Sie nach der Auszeit in den Jahren 2012, 2013 sehr gut. Sie sind in Ihrem zweiten Tennisleben bereits auf Platz 71 der Weltrangliste angekommen.
Ich darf derzeit sehr mit mir zufrieden sein. Für solche Spiele wie dieses in einer so großen Arena bin ich dankbar. Das ist es, wofür ich diesen Sport mache. Bevor ich mit dem Tennis ausgesetzt hatte, durfte ich ja nur noch auf kleineren Courts ran. Daher weiß ich das hier jetzt sehr zu schätzen. Man sollte ja generell im Leben das machen, worauf man Lust hat. Bei mir ist das wieder Tennis.
Sie scheinen von Ihrem Höhenflug unbeeindruckt. Spüren Sie gar keine Nervosität, keinen Stress?
Wer auf diesem Niveau keinen Stress spürt, der ist wohl nicht mehr menschlich. Natürlich spüre ich den Druck, kann aber derzeit sehr gut damit umgehen. Ich befasse mich zum Beispiel nicht damit, wie weit es für mich bei diesem Turnier noch gehen könnte. Das habe ich während meiner Pause gelernt. Wenn man zu viel will, wenn man etwa deshalb spielt, um einen Porsche oder viel Preisgeld zu gewinnen, dann geht es meistens schief.