Fritz Kuhn: Wenn Hück mit mir sprechen will – das Telefon ist erfunden Foto: Piechowski

Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) hat mit Verwunderung auf die Kritik von Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück reagiert. „Der Ausbau des Standorts Zuffenhausen ist für die Stadt ein wichtiges Projekt, das die Verwaltung konstruktiv begleitet“, sagte Kuhn.

Stuttgart - Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) hat mit Verwunderung auf die Kritik von Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück reagiert. „Der Ausbau des Standorts Zuffenhausen ist für die Stadt ein wichtiges Projekt, das die Verwaltung konstruktiv begleitet“, sagte Kuhn am Freitag. Auf Arbeitsebene bestehe ein reger Austausch, und die Verwaltung helfe mit bei der Lösung von entstehenden Fragen. „Es fehlt also nicht an Unterstützung durch die Stadt“, sagte Kuhn. „Auch als OB bin ich selbstverständlich offen für Gespräche mit dem Unternehmen. Wenn Herr Hück mit mir reden möchte – das Telefon ist erfunden.“

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Hück hatte zuvor in den Stuttgarter Nachrichten bemängelt, dass die Stadt Stuttgart die Beschäftigten bei der rasanten Vergrößerung des Standorts Zuffenhausen alleine lasse. Als Beispiel nannte er die Verkehrssituation, die durch den Ausbau der Parkplätze vor allem zu Stoßzeiten chaotisch sei. „Die Ampel beim Kreisverkehr am Museum ist so kurz geschaltet, dass die Leute am Abend kaum mehr rauskommen.“ Zudem kritisierte er die schlechte Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln. „Es kann nicht sein, dass wir die Arbeit flexibilisieren, die Leute aber nicht heimkommen, weil sich die Fahrpläne nicht an die Flexibilität der Beschäftigten anpassen.“

Der Erfolg des Sportwagenbauers hat in den vergangenen Jahren zu einer massiven Erweiterung des Standorts Zuffenhausen geführt. Die Zahl der Mitarbeiter stieg innerhalb von vier Jahren um 3000 auf 8200. Die Fläche hat sich in dieser Zeit auf über 600 000 Quadratmeter verdoppelt. Neben einem neuen Motorenwerk, Werkstätten und Kantinen baut Porsche auch ein neues Ausbildungszentrum. Da die meisten Mitarbeiter mit dem Auto kommen, will Porsche bis 2016 die Zahl der Parkplätze um 2700 auf 5700 erhöhen. Im Jahr 2013 hat Porsche knapp 166 000 Sport- und Geländewagen verkauft. Dank des neuen Macan, der in Leipzig produziert wird, dürfte die eigentlich erst für 2018 angepeilte Marke von 200 000 Einheiten bereits in diesem Jahr erreicht werden.