Auch der gerufene Rettungsdienst konnte Rathauschef Markus Kennerknecht nicht mehr helfen. (Symbolfoto) Foto: dpa

Er war gerade mal 38 Tage im Amt, dann bricht der Memminger Oberbürgermeister Markus Kennerknecht beim Joggen zusammen. Für den trainierten 46-Jährigen kommt jede Hilfe zu spät.

Memmingen - Die Bürger von Memmingen trauern um ihren Oberbürgermeister und Bayerns Sozialdemokraten um einen führenden Kommunalpolitiker aus ihren Reihen. Völlig überraschend starb der Rathauschef Markus Kennerknecht am Mittwoch beim Joggen. Der 46-Jährige sei während des Sports in seiner Heimatgemeinde Durach nahe Kempten zusammengebrochen, teilte die Stadt am Donnerstag mit. „Unser Oberbürgermeister hinterlässt seine Ehefrau und seine beiden kleinen Töchter“, hieß es in einer Mitteilung.

Leidenschaftlicher Triathlet

Kennerknecht war leidenschaftlicher Ausdauersportler. Er nahm für den Radsportclub Kempten an Triathlons teil. „Spaziergänger haben ihn auf einem Weg liegend gefunden und sofort den Rettungsdienst verständigt“, sagte Kennerknechts Stellvertreterin Margareta Böckh (CSU) der Deutschen Presse-Agentur. Wiederbelebungsversuche durch den Notarzt seien erfolglos geblieben. Böckh übernahm die Amtsgeschäfte bis zur Neuwahl eines Oberbürgermeisters, die innerhalb von drei Monaten erfolgen muss.

Das Amt als Oberbürgermeister hatte Kennerknecht erst vor 38 Tagen übernommen: Anfang November war er zum neuen Rathauschef gewählt worden. Er war Nachfolger von Ivo Holzinger (SPD), der mit 68 Jahren als Deutschlands dienstältester Oberbürgermeister nach 36-jähriger Amtszeit in den Ruhestand gegangen war.

„Ich bin geschockt und ringe nach Worten“, erklärte der Vorsitzende der Bayern-SPD, Florian Pronold. Kennerknecht habe sich durch „seine herzliche, engagierte und kompetente Art“ das Vertrauen der Memminger erworben. Er sei auch in der Partei äußerst geschätzt gewesen. „Das sind schwere Stunden für die Sozialdemokratie in Bayern.“