Das Elterngeld sollte die gleichberechtigte Aufteilung von Sorgearbeit bei Paaren fördern. Hat es aber kaum. Foto: imago/photothek/iUte Grabowsky

Im Familienministerium gibt es Pläne, dass Paare mit 150 000 Euro zu versteuerndem Einkommen kein Elterngeld mehr bekommen. Diese Sehr-gut-Verdiener kommen auch ohne diese Leistung aus, findet unsere Kommentatorin. Ein fatales Signal wäre die Kürzung dennoch, meint Lisa Welzhofer.

Brauchen Paare, die ein zu versteuerndes Jahreseinkommen von 150 000 Euro (und mehr) haben, wirklich rund 25 000 Euro Elterngeld vom Staat? Wahrscheinlich würden viele auch ohne diese Finanzspritze gut zurechtkommen. Sie brauchen das Geld zumindest weit weniger dringend als Familien mit kleineren Gehältern. Wer als Paar nach Abzug der Freibeträge, Werbungskosten und sonstiger Aufwendungen 150 000 Euro versteuern muss, verdient brutto rund 180 000 Euro im Jahr – mehr als doppelt so viel wie die Bewohner durchschnittlicher Haushalte. Es kann deshalb auf den ersten Blick richtig sein, wenn die zum Sparen verdonnerte Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) nicht das Elterngeld für alle kürzen, sondern es für jene, die über dieser Grenze liegen, abschaffen will.