Nach tödlichen Schüssen auf einen Radiomoderator während der Sendung schlägt der Journalistenverband der Philippinen Alarm. Die Hintergründe.
Nach tödlichen Schüssen auf einen Radiomoderator während der Sendung schlägt der Journalistenverband der Philippinen Alarm. Es sei bereits das 199. derartige Tötungsdelikt seit 1986 und das vierte seit Amtsantritt der derzeitigen Regierung im Sommer vergangenen Jahres, erklärte der Verband nach dem Angriff vom Sonntag im Netzwerk X, vormals Twitter. Präsident Ferdinand Marcos Jr. kündigte nach Berichten des Senders Al-Dschasira vom Montag eine genaue Untersuchung an.
Angriffe auf Journalistinnen und Journalisten würden nicht toleriert, betonte Marcos dem Bericht zufolge. Wer die Freiheit der Presse bedrohe, werde die Konsequenzen zu spüren bekommen.
Von vorhergehenden Drohungen nichts bekannt
Der Moderator Juan Jumalon wurde in seinem Haus im Süden des Landes erschossen, während er auf Sendung war, wie es in der Stellungnahme des Journalistenverbands hieß. Der Täter habe sich als Zuhörer ausgegeben, um ins Studio zu gelangen, meldete Al-Dschasira unter Berufung auf Polizeiangaben. Von vorhergehenden Drohungen gegen den Journalisten sei nichts bekannt.
Auf der Rangliste der Pressefreiheit von „Reporter ohne Grenzen“ stehen die Philippinen auf Platz 132 von 180. Es gebe eine außerordentlich hohe Medienvielfalt, doch kritische Journalisten würden vom politischen Gegner oft mit Verleumdungsklagen attackiert, beschreibt „Reporter ohne Grenzen“ die Situation in dem Land. Viele Medienschaffende müssten mit Gewalt und sogar mit tödlichen Anschlägen rechnen. Kaum ein Fall werde aufgeklärt.