Otto live: Rund 400 Gäste statteten am Samstag dem berühmtesten Ostfriesen der Welt einen Besuch ab. Foto: Ines Rudel

Zum Filmstart von „Grinch“ blödelte sich der leibhaftige Otto Waalkes durch das Kino Traumpalast in Esslingen. Sein Kurzauftritt bot alles, was Fan-Herzen höher schlagen lässt. Wir haben die Fotos.

Esslingen - Wie leicht er das alles macht! Tänzelt, als wäre er schwerelos! In Zehntelsekunden seine berühmten Otto-Grimassen schneidet, plötzlich zwei Schritte in seinem Otto-Gang geht! Nur zwanzig Minuten war Otto Waalkes zum Start des Films „Grinch“ im Kino Traumpalast in Esslingen aufgetreten. Es genügte, um sein Publikum hinzureißen. Kinder, die an Popcornbechern schleppten, die größer schienen als sie selbst, Mütter, die rote Plastikwannen trugen mit Getränken und Süßigkeiten und Väter, die im Traumpalast Esslingen ein paar schöne Stunden erleben wollte.

Viele Schauspieler altern mit ihrem Publikum, aber Otto hat es geschafft, immer ein kindliches oder jugendliches Publikum zu behalten. Auch dieser Otto, der am Samstag im Kino Traumpalast mit der grünen Fellmütze seine Witze machte, war genau der Otto unserer Kindheit. Noch Tage, nachdem die Otto-Show im Fernsehen gesendet wurde, beeumelten wir uns über seine Sketche. Wie wir uns kugelten über den Sketch mit dem kotzenden Känguru. Wir besaßen die Otto-Platten, wir konnten Heerscharen von Ottifanten auf die Schulbank malen. Seine Witze erzählten wir uns zum Zeitvertreib auf dem langen Nachhauseweg vom Unterricht, längst sind sie zu Klassikern geworden.

Sirene Fischer oder Helene Zischer?

Einen seiner Klassiker hatte er natürlich nach Esslingen mitgebracht, es ist seine Hänsel und Gretel Parodie. Neu ist die Version mit Sirene Fischer, „ne, die heißt doch Helene Zischer“. „Atemlos durch den Wald“, sang er, als Hänsel und Gretel sich im Märchentext verirren.

„Gretel ist nicht da“, das weiß Melanie Arnold aus Stuttgart ganz genau, denn Gretel heißt ihre Mutter. Deswegen wäre es an dieser Stelle auch höchst falsch zu schreiben: „Großmutter, Mutter und Kind bei Otto in Esslingen versammelt sind.“ Hm, ob dieser Otto selbst in hochseriösen Zeitungsberichten den Autoren zum Blödeln anregt? Bestimmt nicht. Aber die Gretel, also Melanies Mutter, ist ein ganz großer Otto-Fan, sie, die Melanie selbst, ist es natürlich auch und die Tochter Leonie sowieso. Warum? „Na, weil der so lustig ist“, sagt Leonie.

Der Grinch will den Kindern Weihnachten klauen

Das ist er in der Tat. Otto erzählt, wie er durch einen Anruf der Universal Studios zur Synchronrolle im Film gekommen ist. Er fällt schnurstracks in die Rolle des Grinch und mimt den grünen Bösewicht, der den Kindern einfach Weihnachten klauen will. Die Show ist viel zu kurz, Otto Waalkes, der schon beim Betreten des Foyers vor lauter Autogrammen und Selfies kaum auf die Bühne gekommen ist, lässt weitere Selfies zu, blödelt weiter, macht Menschen glücklich. Extra aus Ludwigsburg nach Esslingen angereist ist die Familie Friedmann, die jetzt im Foyer steht. „Sie haben drei Kinder?“, frage ich. „Nein, das da links ist meine Frau.“ Muss wohl mal wieder die Brille putzen. Auch Michael Friedmann ist ein großer Otto-Fan, hat zusammen mit seinen Kindern die Kino-Filme gesehen. Seine Tochter Hanna findet den Film mit den Sieben Zwergen super und die Ice-Age-Filme, die Otto synchronisiert hat. Und was findet der Sohn Jonathan so toll an Otto Walkes? „Na, dass er so lustig ist“, bekräftigt Jonathan.