Allmählich steigt das Oscar-Fieber in Hollywood: Die Academy macht es mit ihren Voraussiebungen spannend wie immer. Foto: dpa

Wer dieses Jahr Oscar-Chancen hat? Nur nach und nach schält es sich heraus. Gerade hat die Filmakademie in Los Angeles bekannt gegeben, welche ausländischen Filme es in die vorletzte Auswahlrunde geschafft haben. Auch eine SWR-Koproduktion ist dabei.

Los Angeles - Das Drama „Werk ohne Autor“ von Florian Henckel von Donnersmarck kann sich Hoffnungen auf einen Auslands-Oscar machen. Die zuständige Academy of Motion Picture Arts and Sciences setzte das Künstlerporträt auf ihre am Montag veröffentlichte Liste mit neun Filmen, die für eine Nominierung infrage kommen. „Werk ohne Autor“ ist bereits bei den Golden Globes, dem Preis der Auslandspresse in Hollywood, als bester nicht englischsprachiger Film nominiert.

In der engeren Auswahl für den Oscar für den besten nicht englisch-sprachigen Film findet sich außerdem das autobiografisch angehauchte Drama „Roma“ des Mexikaners Alfonso Cuarón, das auch als Favorit in der Königskategorie bester Film gilt. Chancen auf eine Nominierung für den Auslands-Oscar hat auch der gefeierte Thriller „Burning“ vom südkoreanischen Filmemacher Lee Chang Dong - es wäre eine Premiere für das ostasiatische Land.

Auch „Of Fathers and Sons“ im Rennen

Im Rennen sind zudem die polnische Produktion „Cold War - Der Breitengrad der Liebe“, die gerade beim Europäischen Filmpreis groß abgeräumt hat, „Capharnaüm“ aus dem Libanon, der japanische Film „Shoplifters - Familienbande“, der kolumbianische Krimi „Pájaros de verano“ (dt. Zugvögel), das Drama „The Guilty“ aus Dänemark und der kasachische Beitrag „Ayka“.

Am Montag gab die Academy of Motion Picture Arts and Sciences in Los Angeles zudem ihre Auswahlliste für die Oscar-Nominierungen in Sparten wie beste Dokumentation und Filmmusik heraus. Der vom SWR koproduzierte Dokumentarfilm „Of Fathers and Sons - Die Kinder des Kalifats“ steht nun als einer von 15 Filmen auf der Shortlist für den Academy Award. Für den 99-minütigen Film kehrte Filmemacher Talal Derki in seine Heimat Syrien zurück. Dort gewann er das Vertrauen einer radikal-islamistischen Familie und begleitete ihren Alltag über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahren. Der Film wurde in diesem Jahr unter anderem beim Sundance Festival ausgezeichnet und im Rahmen des SWR Doku Festivals von einer unabhängigen Jury mit dem Deutschen Dokumentarfilmpreis prämiert. Außerdem steht er in der Vorauswahl zum Deutschen Filmpreis.

Die Nominierungen für die 91. Oscar-Gala werden am 22. Januar verkündet. Die Oscars werden dann am 24. Februar in Los Angeles verliehen.