Für die Registrierung im Organspenderegister ist ein Ausweisdokument mit eID-Funktion nötig. Foto: dpa/Soeren Stache

Das Online-Organspenderegister geht ab Montag (18.3.) schrittweise an den Start. Wer bereit ist, Organe oder Gewebe zu spenden, kann das dort hinterlegen. Bis zum 1. Juli sollen Entnahmekrankenhäuser die Erklärungen zur Organspende abrufen können.

Das Organspenderegister im Internet geht ab Montag (18.3.) schrittweise an den Start. Dann soll es laut Bundesgesundheitsministerium möglich sein, unter www.organspende-register.de zu hinterlegen, ob man bereit ist, Organe oder Gewebe zu spenden. Bis zum 1. Juli sollen den Angaben nach die Entnahmekrankenhäuser die Erklärungen zur Organspende abrufen können.

Für die Registrierung ist anfangs ein Ausweisdokument mit der sogenannten eID-Funktion (elektronische Identität) nötig. Im dritten Quartal dieses Jahres soll auch die Erklärung dann mittels Gesundheits-ID, etwa über die App der Krankenkasse, möglich werden. Bis zum 1. Januar 2025 sollen schließlich alle behördlich zugelassenen Gewebeeinrichtungen an das neue Onlineregister angebunden sein.

Gesetzesänderung im Jahr 2020

Der Aufbau des Registers geht auf eine Gesetzesänderung aus dem Jahr 2020 zurück. Der Bundestag hatte damals mehrheitlich die sogenannte Widerspruchslösung, nach der jeder Organspender wird, der dem nicht ausdrücklich widerspricht, abgelehnt. Zugleich beschloss er eine Regelung, die befördern soll, dass mehr Menschen sich dazu erklären, ob ihre Organe nach ihrem Tod anderen Todkranken gespendet werden können. Beschlossen wurde in dem Zusammenhang der Aufbau des Organspenderegisters, wie es bereits in fast allen EU-Ländern existiert.

Fachleute begrüßen grundsätzlich die neue Datenbank, sind aber skeptisch, ob sich die Zahl der Spender dadurch schnell deutlich erhöht. Der Medizinische Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO), Axel Rahmel, sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), bislang gebe es in keinem Land, in dem so ein Register eingeführt ist, „einen Beleg dafür, dass das einen akuten oder Langzeiteffekt auf die Zahl der Organspenden hat“. Dennoch sei das neue System „ein großer Zugewinn“, denn in dem Register seien die Auskünfte schnell abrufbar und sicher gespeichert.

Nach Zahlen der DSO haben im vergangenen Jahr 965 Menschen nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe gespendet. Insgesamt seien 2.877 Organe transplantiert worden. Die Zahl stieg zwar im Vergleich zu 2022, im internationalen Vergleich liegt Deutschland aber weit zurück.