In Graz hatte die österreichische Polizei einen Anti-Terroreinsatz. Foto: APA

Elf Männer und drei Frauen sind von der österreichischen Polizei festgenommen worden. Sie sollen Verbindungen zur Terrormiliz Islamischer Staat haben.

Wien - Die österreichische Polizei hat 14 Terrorverdächtige festgenommen. Den elf Männern und drei Frauen werden Verbindungen zur Terrormiliz Islamischer Staat vorgeworfen, wie Christian Pilnacek vom Justizministerium in Wien sagte. Sie hätten beabsichtigt, in Österreich „eine Art Gottesstaat“ zu errichten. Bei den Razzien in Wien und Graz seien am Donnerstagmorgen zwei Moscheen und zehn weitere Orte durchsucht worden. Spezialeinheiten und Hunderte Polizisten waren beteiligt.

Festnahmen seit Längerem geplant

Erst vergangene Woche hatte die Polizei in Wien einen 17-Jährigen festgenommen, der nach Behördenangaben radikaler Salafist ist und inzwischen eingeräumt hat, sich am Bau einer Bombe versucht zu haben. Ob die Festnahmen vom Donnerstag damit zusammenhängen, ist eher fraglich, denn sie waren den Angaben zufolge schon seit Längerem geplant. Offenbar gehen sie auf Ermittlungen unter Anhängern eines aus Serbien stammenden Geistlichen zurück. Dieser war im vergangenen Jahr in Graz zu 20 Jahren Haft verurteilt worden, weil er Dutzende junge Männer für den IS rekrutiert hatte.

Laut Wiener Innenministerium haben seit 2012 knapp 300 Menschen Österreich verlassen, um sich im Nahen Osten radikalen Gruppen anzuschließen. Dort wurden rund 50 von ihnen getötet. Etwa 90 sollen nach Österreich zurückgekehrt sein.