Rund 270 der insgesamt 450 eingeladenen Gäste sind am vergangenen Freitag ins Bürgerhaus an der Auricher Straße gekommen. Foto: Torsten Ströbele

Im Bürgerhaus wurde vor allem über die Zukunft des Stadtbezirks gesprochen.

Zuffenhausen - Das Jahr 2012 ist erst vor wenigen Tagen zu Ende gegangen, doch viel Zeit, um in Erinnerungen zu schwelgen, bleibt nicht. Auch nicht beim Zuffenhäuser Neujahresempfang, der am Freitag im Bürgerhaus Rot stattfand.

Der Blick der rund 270 geladenen Gäste richtete sich unweigerlich nach vorne. Traditionell bietet sich bei dieser Veranstaltung die Gelegenheit, mit Amtsträgern ins Gespräch zu kommen, die man sonst eher selten bis gar nicht trifft. Weichen für die Zukunft können an so einem Abend gestellt werden. Das ist vielen Gästen bewusst – vor allem, weil im Herbst die Haushaltsberatungen des Gemeinderats anstehen und weil wieder einige Stadträte zum Neujahrsempfang gekommen waren.

Einige Themen stehen für Bezirksvorsteher Gerhard Hanus auf der Dringlichkeitsliste ganz oben: Ein großes Anliegen sei ihm unter anderem, dass finanzielle Mittel für die Umgestaltung des Festplatzes im kommenden Doppelhaushalt eingestellt werden. Aber auch der Bahndurchlass an der Burgunderstraße könne ein neues Erscheinungsbild vertragen. Nicht zu vergessen sei auch der Abriss der Auffahrtsrampe an der Friedrichswahl und die damit einhergehende Tunnellösung, die für weniger Lärm und Feinstaub im Bezirk sorgen soll.

Umzug des türkischen Generalkonsulats lässt auf sich warten

Für die Vorsitzende des Zuffenhäuser Bürgervereins, Christina Kolb, gibt es in den nächsten Wochen und Monaten kein wichtigeres Thema als den Abriss der Rampe. Sie möchte im Rahmen des zweiten Stuttgarter Bürgerhaushalts für das Projekt die Werbetrommel rühren. Je weiter vorne es in dieser Prioritätenliste lande, desto größer sei auch die Chance, dass im kommenden Doppelhaushalt dafür Mittel bereit gestellt werden können.

Ein weiteres Projekt in Zuffenhausen, das schon einige Jahre auf seine Umsetzung wartet, wird wohl auch 2013 noch nicht beendet werden. Das türkische Generalkonsulat wird seine Räumlichkeiten in der Innenstadt aufgeben und sich unweit des Porsche-Museums an der Lorenzstraße ansiedeln. „Die Renovierung des neuen Gebäudes hat aber leider noch nicht begonnen. Wir hoffen, dass es in einem Jahr losgehen kann“, sagte der Generalkonsul M. Türker Ari beim Neujahresempfang.

Nicht mehr ganz zwölf Monate läuft das Bund-Länder-Programm der Sozialen Stadt Rot, wie Dieter Kupsch zu berichten wusste. Doch mit dem Ende der Förderperiode stellen die Arbeitsgruppen ihre Arbeit nicht ein. Sie sollen unter dem Dach des Bürgervereins Rot für Nachhaltigkeit sorgen, sagte der Träger des Bundesverdienstkreuzes, der am Tag des Empfangs seinen 74. Geburtstag feierte.

Auch 2014 soll der Neujahrsempfang im Bürgerhaus stattfinden

Bezirksvorsteher Gerhard Hanus ließ es sich nicht nehmen, ein Ständchen zum besten zu geben, in das unter anderem auch Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller einstimmte. Frisch erholt aus dem Urlaub aus Südtirol zurückgekehrt, erklärte er, dass er „selbstverständlich“ auch 2013 immer mal wieder nach Zuffenhausen kommen werde – vielleicht schon zum Rathaussturm am 26. Januar, sicher aber am 26. April zu einem Zuffenhausen-Tag. „Das Programm stellen wir gerade noch zusammen“, sagte Untersteller, der nicht ganz bis zum Ende der Veranstaltung bleiben konnte.

Eigentlich hätte der Neujahrsempfang schon um 20.30 Uhr enden sollen, doch vielen Gästen gefiel es so gut im Bürgerhaus bei Schnittchen, Fingerfood und Zuffenhäuser Wein, dass sich erst eine Stunde später die letzten Besucher auf den Weg nach Hause machten.

Und auch im kommenden Jahr soll der Neujahrsempfang wieder in der Auricher Straße stattfinden – obwohl die Gästeliste immer länger wird. 300 Besucher passen ins Bürgerhaus Rot, sagt Gerhard Hanus, aber eine Alternative biete sich für ihn nicht an: „Die Hohensteinhalle hat einfach einen etwas älteren Charme.“