Immer noch keine Liebe für den Wasen in der Hall of Fame. Foto: Facebook/Jonas

Die Stuttgarter Sprayer haben ihr „Fuck Wasen“-Graffiti in der Hall of Fame übermalt. Die neue Botschaft soll ihren Protest gegen den Wasen noch einmal deutlich unterstreichen.

Stuttgart - Letzte Woche prangte eine deutliche Botschaft in der Hall of Fame, dem Graffititempel Stuttgarts unter der König-Karls-Brücke. Ein unbekannter Sprayer hatte dort aus Protest gegen betrunkene Wasengäste beim Frühlingsfest „Fuck Wasen“ an eine Wand gesprüht. Laut Patrick Klein, dem Betreiber des Graffiti-Shops Thirdrail, hat der Künstler selbst sein Statement in der Zwischenzeit erneuert, das hat er aus Sprayer-Kreisen erfahren. Das „Fuck“ ist übermalt, statt dem F-Wort steht dort nun: „Still not loving Wasen“.

Patrick Klein ist amüsiert, dass das Graffiti eines unbekannten Sprayers in der Öffentlichkeit für so viel Furore sorgt: „Irgendwie haben das alle mitbekommen. Und wir haben tatsächlich in den Gesprächen über das Graffiti sehr viel positives Feedback bekommen“, sagt Klein. Der Sprayer habe sich daraufhin einen neuen Spaß erlaubt. „Das soll die ursprüngliche Botschaft noch einmal unterstreichen und mit Ausrufezeichen versehen“, sagt Klein, der Kritik an betrunkenen Wasengästen geübt hatte, die laut ihm Sprayer anpöbeln und an die Wände der Hall of Fall urinieren.

Die Wortwahl war nicht angemessen

Über die Aussage vom Wasenveranstalter in.Stuttgart, der verkündet hatte, dass das Graffiti „so nicht stehen bleiben wird“, wundert sich Klein. „Schließlich haben sich ja nicht die Sprayer, sondern die Wasengäste daneben benommen“, so Klein.

Jörg Klopfer von in.Stuttgart wehrt sich gegen die Botschaft des Graffitis, dass der Wasen unbeliebt sei: „Die Cannstatter Volksfeste haben zusammen genommen fünf Millionen Besucher. Das spricht für sich.“ Er betont auch, dass die Wortwahl des ursprünglichen Graffitis nicht gerade angemessen war: „Vielleicht haben das die Sprayer nun auch eingesehen, und es deshalb verändert.“