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Zweieinhalb Wochen vor der Bundestagswahl schrumpft die Mehrheit für CDU/CSU und FDP. Nach der aktuellen Forsa-Umfrage liegt Schwarz-Gelb erstmals seit Monaten unter 50 Prozent.

Berlin - Zweieinhalb Wochen vor der Bundestagswahl schrumpft die Mehrheit für CDU/CSU und FDP. Nach der aktuellen Forsa-Umfrage liegt Schwarz-Gelb erstmals seit Monaten unter 50 Prozent. Der Vorsprung vor SPD, Grünen und Linkspartei verringerte sich auf 49 zu 45 Prozent.

Dagegen macht die Linkspartei einen gewaltigen Sprung um vier Prozentpunkte nach oben - der bisher beste Wert des Jahres. Die Union kommt auf 35 Prozent. Die FDP bleibt bei 14 Prozent. Und die SPD? Aufholjagd Fehlanzeige. Sie verharrt bei 21 Prozent. Die Grünen sanken auf zehn Prozent (minus 2).

Bündnisse der SPD mit der Linkspartei stoßen allerdings weiter auf Vorbehalt. Gefragt, mit wem die SPD im Saarland und in Thüringen am ehesten eine Koalition bilden sollte, nannten 53 Prozent die CDU. Auch von den befragten SPD-Anhängern lehnten 53 Prozent Bündnisse mit der Linken ab.

"Durch das relativ gute Abschneiden bei den Landtagswahlen wird Aufmerksamkeit auf die Linken gelenkt", sagt Thomas Petersen von Allensbach. Emnid-Chef Klaus-Peter Schöppner sieht es ähnlich: "Viele Leute denken, die Linke kann ja nicht so schlecht sein, wenn sie diese Prozentzahlen einfährt." Beide sehen aber wenig Potenzial für die Linke, noch weiter zuzulegen. Schöppner: "Sie hat ihr Reservoir so weit ausgeschöpft wie keine andere Partei."

Verringert hat sich dagegen der Vorsprung von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf SPD-Herausforderer Frank-Walter Steinmeier. Sie kommt auf 53 Prozent (minus 4). Dagegen verbessert sich Steinmeier von 18 auf 20 Prozent.

Die Grünen wollen sich trotz grundsätzlicher Ablehnung einer Jamaika-Koalition (mit Union und FDP) im Bund auf mögliche Sondierungen nach der Wahl einstellen. "Wir haben 2005 mit der CDU und der CSU gesprochen und werden auch jetzt keine demokratische Partei von Gesprächen ausschließen", so Spitzenkandidat Jürgen Trittin.

Das Duell zwischen Merkel und Steinmeier (Sonntag 20.30 Uhr in ARD, ZDF, Sat1, RTL, Phoenix) hat nach Meinung von 56 Prozent der befragten Zuschauer Bedeutung für seine Wahlentscheidung. 26 Prozent wollen den Fernseher am Sonntagabend "auf jeden Fall" einschalten.

Und noch eine Umfrage: Die Bundeswehr leidet laut einer vom Verteidigungsministerium in Auftrag gegebenen Untersuchung des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Bundeswehr immer stärker unter einem Imagedefizit. Gut 40 Prozent können sich nicht vorstellen, bei der Bundeswehr auch nur zeitweise zu arbeiten.