Antonio Rüdiger (re., gegen Robert Lewandowski) Foto: Baumann

Beim 0:2 der Nationalmannschaft gegen Polen überzeugt immerhin Antonio Rüdiger in der Defensive. Der Verteidiger des VfB Stuttgart setzt im ersten Pflicht-Länderspiel aber kaum Akzente nach vorn.

Warschau - Als Fernsehexperte weiß Jens Lehmann, was von ihm gefordert ist. Der Ex-Torhüter des VfB Stuttgart soll Klartext sprechen. Also sagte er nach dem 0:2 in Polen: „Was wir nach wie vor nicht haben, sind Außenverteidiger.“ Und, zu Bundestrainer Joachim Löw gewandt: „Ihr hattet jetzt acht Wochen Zeit. Aber es ist nicht zu erkennen, wer für die beiden Positionen infrage kommt.“ Da musste Löw schlucken, dann bat er um Nachsicht: „Es ist nicht ganz einfach, Außenspieler zu entwickeln.“

Löw muss nach dem Rücktritt von Philipp Lahm (rechts) und der Verletzung von Benedikt Höwedes (links) damit auskommen, was ihm die Liga zuführt. Zurzeit sind das Antonio Rüdiger (21/VfB Stuttgart) und Erik Durm (22/Dortmund). Rüdiger stand rechts solide, rettete einmal gegen Robert Lewandowski, offensiv aber fehlte ihm „diese Kraft nach vorn“ (Löw). Das ist auch eine Frage des Selbstvertrauens: Es war Rüdigers erstes Pflicht-Länderspiel, sein dritter Einsatz insgesamt. Durm begann in seinem vierten Länderspiel fahrig, setzte Akzente nach vorn, ließ sich aber mehrmals überlaufen und beim 0:2 düpieren. Dennoch lobte Löw: „Bei Durm sehe ich sehr, sehr gute Ansätze.“