Das neu geborene Hirscheber-Ferkel in der Wilhelma mit seiner Mutter Ndari. Foto: Wilhelma Stuttgart/birger Meierjohann

Der zoologisch-botanische Garten freut sich über die Geburt eines Hirscheber-Ferkels, einer gefährdeten Art. Ein großer Erfolg für den Artenschutz.

Das neue Jahr hat der Wilhelma durch eine besondere Geburt in Punkto Artenschutz viel Glück gebracht. Denn dort gibt es nach Angaben von Sprecher Birger Meierjohann seit dem Jahreswechsel ein „Glücksferkel“ einer seltenen Tierart zu bestaunen, einen kleinen Hirscheber. Das neugeborene Ferkel ist ein Männchen und bereits zu sehen, wenn es mit seinem Muttertier an milden Wintertagen die Außenanlage erkundet. Hirscheber sind eine eigene Gattung aus der Familie der Echten Schweine, welche im indonesischen Sulawesi und anderen vorgelagerten Inseln beheimatet sind. Ihr Bestand gilt aufgrund von Lebensraumzerstörung als gefährdet.

Hirscheber haben nach oben gebogene Eckzähne

Charakteristisch für den Hirscheber sind die markant gebogenen oberen Eckzähne der Männchen. Sie sind zu bis zu 30 Zentimeter langen Stoßzähnen ausgebildet sind und erinnern entfernt an das Geweih eines Hirschs. In Indonesien nennt man den Hirscheber darum „Babirusa“ – zusammengesetzt aus den indonesischen Begriffen für Schwein (babi) und Hirsch (rusa). Laut einer alten Legende hängen sich die Eber zum Schlafen mit ihren Hauern in das Geäst der Bäume.

Letzte erfolgreiche Nachzucht im Jahr 2017

Die letzte erfolgreiche Nachzucht dieser Art in der Wilhelma gelang den Angaben zufolge im Jahr 2017. Eltern des jüngsten Hirscheber-Sprösslings sind die sechs Jahre alte Sau Ndari und der 14 Jahre alte Eber Kendari. Für Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin ist dieser erneute Nachwuchs eine besondere Freude: „Diese charismatische Tierart wird deutschlandweit in nur fünf Zoos gehalten – auch Nachzuchten sind schwierig und entsprechend selten. Jeder einzelne Hirscheber ist damit für das Ex-situ Programm des europäischen Zooverbands (EAZA) eine ungeheure Bereicherung. Wir haben mit unserer jüngsten Nachzucht allerdings nicht einfach nur ‚Schwein gehabt‘: Hinter jedem Zuchterfolg steckt ein hohes Maß an tierpflegerischem und biologischem Know-How.“ Einen Namen hat das Glücksschweinchen noch nicht. „Die Namensgebung erfolgt in aller Regel über die für das Revier zuständigen Tierpflegerinnen und Tierpfleger“, so Meierjohann.