Für die Herstellung der traditionellen Dauerbackwaren verwendet der Betrieb nur Zutaten aus biologischer Landwirtschaft. Foto: Julia Amrhein

Huober Brezel betreibt neben der Fabrik für Dauerbackwaren unter anderem auch einen Demeter-Hof.

Nachhaltigkeit konzentriert sich oft auf das Thema Energie. Für uns hat Nachhaltigkeit aber auch stark mit dem Menschen zu tun. Dort fängt sie nämlich an!“ Arlend Huober, der Geschäftsführer der gleichnamigen Erdmannhäuser Brezelfabrik, bringt auf den Punkt, was ihn bewegt. Für das Unternehmen, das zusammen mit ErdmannHAUSER Getreideprodukte und dem Feinkostspezialisten BioGourmet eine Firmengemeinschaft bildet, ist Nachhaltigkeit im Hinblick auf die gesamte Produktpalette eine Selbstverständlichkeit: Für die Herstellung der traditionellen Dauerbackwaren verwendet der Betrieb nur Zutaten aus biologischer Landwirtschaft, auf künstliche Zusatzstoffe wird verzichtet. Zudem wird fieberhaft nach Verpackungsalternativen für die momentan verwendeten 100 Prozent recycelbaren Plastikverpackungen gesucht.

„Das Besondere bei uns ist aber, dass wir nicht nur ein Industriebetrieb sind, sondern auch einen biologisch-dynamischen Hof - den Riedhof - betreiben“, erzählt Arlend Huober. Eben dieser Hof ist für Menschen gemacht: Für Auszubildende, Mitarbeiter und deren Kinder. Er ist ein kleines verstecktes Paradies inmitten des Firmengeländes mit Pferden, Schafen, Ziegen und Hühnern sowie einem riesigen Lehr- und Gemüsegarten. Letzterer liefert täglich Gemüse, das für die Belegschaft in der betriebseigenen Küche frisch zubereitet wird. „Wir beliefern auch täglich die Erdmannhäuser Kindergärten mit reinem Bio-Essen. Und das nicht, weil wir als Bio-Caterer ein neues Geschäftsfeld aufmachen wollen. Das ist auch nichts, mit dem wir Geld verdienen. Aber HUOBER ist hier verortet und auf diese Weise wollen wir auch der Gemeinde etwas zurückgeben und gleichzeitig ein Bewusstsein für frisches und hochwertiges Essen schaffen“, erklärt er.

Der pädagogische Hof, ein Demeter-Betrieb, bietet aber auch den Auszubildenden die Gelegenheit, an Getreide und Pflanzen selbst zu lernen. „Denn die Auseinandersetzung mit landwirtschaftlichen Vorgängen über das Jahr hinweg ist uns wichtig. Die Art beispielsweise wie Böden landwirtschaftlich nachhaltig bewirtschaftet werden. Nicht also im Hinblick auf Ertragssteigerung und Gewinnoptimierung, sondern um ein Kulturgut zu pflegen. So vermitteln wir hier wie wichtig Boden ist und dass er nicht ausgebeutet werden darf“, so der 36-Jährige. „Denn erst wenn der Mensch ein Bewusstsein für sein Verhältnis zur Natur sowie zum Wirtschaftsleben entwickelt, kann er auch nachhaltig wirken“, ist er sich sicher.

Adresse

HUOBER BREZEL GmbH & Co.
Riedstraße 1
Erdmannhausen
0 71 44 / 33 80
info@huoberbrezel.de