Unstimmigkeit in der Koalition: „Einen Gender-Zwang herbeizufantasieren, ist absurd“, sagt Grünen-Fraktionsvize Oliver Hildenbrand mit Blick auf die CDU und Innenminister Strobl. Foto: dpa/Bernd Weißbrod

Kritik in der baden-württembergischen Koalition: Im Streit um das Gender-Verbot machten die Grünen deutlich, dass sie sich anders als Innenminister Strobl nicht „von den Verbots-Ideologien treiben lassen“.

Die Grünen im Landtag haben den Koalitionspartner CDU im Streit um das Verbot von Gendersprache heftig kritisiert. „Im Gegensatz zu Minister Strobl haben wir nicht die leiseste Absicht, uns von den Verbots-Ideologen treiben zu lassen“, machte der Grünen-Innenpolitiker und Fraktionsvize Oliver Hildenbrand deutlich.

Hintergrund: Nach der Ablehnung eines Volksbegehrens für ein Gender-Verbot an Schulen und Behörden hatte Innenminister Thomas Strobl (CDU) am Dienstag angekündigt, das Gendern in der Landesverwaltung per Verwaltungsvorschrift verbieten lassen zu wollen. Das Volksbegehren hatte Strobl vorher aus formalen Gründen abgelehnt. „Wer schon mit den Formblättern für ein Volksbegehren überfordert ist, empfiehlt sich ganz sicher nicht als Ratgeber für Regelwerke und Gesetze“, sagte Hildenbrand über die Initiatoren des Antrags. „Im Übrigen gibt es keinen weiteren Regelungsbedarf.“

Das Thema Gendern ist zwischen Grünen und CDU seit langem heftig umstritten. „Es bleibt dabei: Es sind die Gegner*innen einer geschlechtergerechten Sprache, die ständig über das Gendern reden wollen“, teilte Hildenbrand mit. „Einen Gender-Zwang herbeizufantasieren, um ein Gender-Verbot zu fordern - das ist und bleibt absurd. Ich kann mich nur wundern, dass diese Verbots-Fantasien für die CDU offenbar so wichtig und verlockend sind.“