Endlich wieder vor Zuschauern im Einsatz – dennoch setzt es für die SG und Sandro Sirigu (rechts) ein 1:3 gegen Bahlingen. Foto: avanti

Die Trainersuche hat in Großaspach Priorität, doch auch einige Spielerwechsel stehen bevor. Die enttäuschende Saison endet am Samstag mit einer 1:3-Pleite gegen den Bahlinger SC.

Großaspach - Die Saison von Sonnenhof Großaspach in der Regionalliga, sie endete mit der nächsten Enttäuschung. 1:3 hieß es am Samstag gegen den Bahlinger SC. Die Freude der 500 Zuschauer über die Rückkehr ins Stadion nach vielen Monaten war entsprechend gedämpft. Und klar ist damit auch: Wäre die Anzahl der Absteiger coronabedingt nicht drastisch reduziert worden, hätten der SG am Ende acht Zähler auf den Ligaverbleib gefehlt. So aber tritt die Mannschaft kommende Saison erneut viertklassig an. Wie ihr Gesicht dann aussehen wird ist allerdings völlig unklar. Denn bis zum Saisonstart am 14. August wird es am Fautenhau einen großen personellen Umbruch geben. Das kündigte der langjährige Sportdirektor Joannis Koukoutrigas im Rahmen des letzten Saisonspiels an.

Priorität hat zunächst die Suche nach einem Trainer, der zum bereits wieder nahenden Vorbereitungsstart am 5.  Juli das Training leiten soll. Laut Koukoutrigas haben sich zwei, drei Kandidaten herauskristallisiert. Eine Entscheidung ist für die kommenden Tage zu erwarten. Spannend: Der vor fünf Wochen eingesprungene Trainer Rainer Scharinger zählt ebenfalls zum Kandidatenkreis. Die Zusammenarbeit könnte also fortgesetzt werden. Scharinger selbst spricht von „guten Gesprächen“ während der gesamten Aspacher Zeit. Er habe seinen Auftrag hier erledigt und eine gute Zeit gehabt – und scheint nicht gänzlich abgeneigt zu sein, mit den Verantwortlichen „die vorhandenen Strukturen zu optimieren“. Ob der frühere Bundesligaspieler des Karlsruher SC und des SSV Ulm allerdings tatsächlich seinen sicheren Job als Verbandssportlehrer beim Badischen Fußballverband aufgibt, erscheint weiterhin fraglich.

Trainerverkündung steht vor dem Abschluss

Joannis Koukoutrigas möchte möglichst bald den neuen Trainer verkünden, um dann mit ihm am neuen Kader feilen zu können. Wobei es zunächst gröberes Werkzeug als eine Feile brauchen dürfte, denn nach der aus sportlicher Sicht katastrophalen Saison steht eine Kernsanierung an. „Sieben, acht neue Spieler werden kommen“, blickt Koukoutrigas voraus. Der jetzige Kader werde aber erst verschlankt. Heißt: Es wird deutlich mehr Abgänge geben, als die vor dem Bahlingen-Spiel verabschiedeten Oliver Schnitzler (Torhüter), Nico Purtscher (Torhüter), Toptorjäger Marvin Cuni und Nils Anhölcher. Es gelte, dass wieder Leben in die Mannschaft kommt, so Koukoutrigas. Einen zum 30. Juni auslaufenden Vertrag haben noch Jonas Brändle und Can Karatas, mit denen aber Gespräche über eine weitere Zusammenarbeit geführt werden. Ansonsten möchte die SG mehrere Akteure abgeben. „Wir haben mit allen Spielern ehrliche Gespräche geführt“, gibt der Sportdirektor einen Einblick. Die Saison habe man sich natürlich anders vorgestellt. „Ich bin froh, dass sie vorbei ist.“

In nur drei Wochen bis zum Vorbereitungsstart den Kaderumbau maßgeblich voranzutreiben, dürfte herausfordernd werden. „Das war die letzten Jahre im Sommer aber nicht anders“, meint Joannis Koukoutrigas. Er macht jetzt aber bereits deutlich, dass die Planung bis zum Trainingsauftakt keinesfalls abgeschlossen sein wird. Die Zeit drängt aber nicht nur deshalb: Ende Juli stehen dann schon die ersten Spiele im wfv-Pokal an.

Saison endet mit 1:3 gegen Bahlingen

Die stark dezimierte Aspacher Elf unterlag im letzten Spiel gegen das im Tabellenmittelfeld stehende Bahlingen. In der ersten halben Stunde hielt die SG mit, nach vorne blieb sie aber harmlos. Nach zwei ersten Chancen der Bahlinger saß die dritte kurz vor der Pause: Hasan Pepic traf aus 18 Metern, nachdem er nicht angegriffen worden war. Torhüter Schragl sah ebenfalls nicht gut aus.

Mit zwei Chancen von Can Karatas und Julian Leist fand die SG gut in Hälfte zwei, fing sich aber das 0:2: Nach einem Ballverlust von Kai Gehring umkurvte Santiago Fischer den Torhüter und schob ein (59.). Immerhin: Dominik Widemann ließ nach einem missglückten Rückpass Bahlingens Hoffnung aufkommen. Der SG-Joker netzte bei seiner ersten Ballberührung ein (66.). Zu weiteren Chancen kam Aspach aber nicht. Stattdessen erhöhte der BSC mit einem Schuss vom ebenfalls soeben eingewechselten Shqipon Bektasi an den Innenpfosten (81.). Sekunden später bekam Kai Gehring nach einer Rangelei Rot – eine überharte Entscheidung. Die Messe war gelesen.