Das Sicherheitskonzept für Bagdad soll verbessert werden. Foto: EPA

Nach dem Anschlag in der irakischen Hauptstadt Bagdad hat Regierungschef Haider al-Abadi Änderungen des Sicherheitskonzepts angeordnet. Unter anderem dürfen Sicherheitsleute an Kontrollstellen keine Mobiltelefone mehr bei der Arbeit benutzen.

Bagdad - Nach dem Selbstmordanschlag in einem Einkaufsviertel in Bagdad mit mindestens 120 Todesopfern hat der irakische Regierungschef Haider al-Abadi Änderungen des Sicherheitskonzepts für die Hauptstadt angeordnet. Al-Abadi gab am Sonntagabend unter anderem Anweisungen, dass Sicherheitskräfte nicht länger gefälschte Sprengstoffdetektoren einsetzen dürfen, die ein britischer Geschäftsmann vor mehreren Jahren an den Irak verkauft hatte.

Diese schwarzen Plastikgeräte haben einen Pistolen-artigen Griff und eine kleine Antenne, mit der angeblich Sprengstoff aufgespürt werden kann. Tatsächlich sind die angeblichen Detektoren jedoch völlig nutzlos, wurden aber dennoch weiterhin von vielen Beamten benutzt. Stattdessen gab al-Abadi den Einsatz anderer Geräte zum Aufspüren von Sprengsätzen in Fahrzeugen in Auftrag.

Stärkere Aufklärung aus der Luft

Sicherheitsleute an Kontrollstellen dürfen künftig während ihrer Arbeit keine Mobiltelefone mehr benutzen. Die Aufklärung aus der Luft soll verstärkt werden, die Koordination zwischen Sicherheitskräften in der Hauptstadt verstärkt und Kontrollposten neu organisiert werden.

Ein Selbstmordattentäter hatte sich am frühen Sonntagmorgen mit einem mit Sprengstoff beladenen Auto inmitten einkaufender Menschen in die Luft gesprengt. Bei dem Anschlag wurden mindestens 120 Menschen getötet und mehr als 140 weitere verletzt. Zu der Tat bekannte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat. Vor einer Woche hatte die irakische Armee die IS-Hochburg Falludscha zurückerobert.