Ministerpräsident Winfried Kretschmann telefoniert auf seinem Handy ohne besondere Verschlüsselung und habe ein ganz normales Smartphone, so ein Sprecher. Am Mittwoch war bekanntgeworden, dass amerikanische Geheimdienstmitarbeiter vermutlich das Mobiltelefon von Kanzlerin Merkel (CDU) ausspioniert haben. Foto: dpa

Ministerpräsident Winfried Kretschmann telefoniert auf seinem Handy ohne besondere Verschlüsselung und hat ein ganz normales Smartphone, bestätigt ein Sprecher. Kanzlerin Merkel wurde zuvor möglicherweise vom US-Geheimdienst ausspioniert.

Stuttgart - Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) telefoniert auf seinem Handy ohne besondere Verschlüsselung. Der Regierungschef habe ein ganz normales Smartphone, sagte ein Sprecher des Staatsministeriums am Donnerstag in Stuttgart auf Anfrage. Zusätzliche Verschlüsselungen - neben den allgemein üblichen Sicherheitsstandards - gebe es nicht.

Am Mittwoch war bekanntgeworden, dass amerikanische Geheimdienstmitarbeiter vermutlich das Mobiltelefon von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ausspioniert haben.

Vize-Regierungschef Nils Schmid (SPD), dessen Handy nach Angaben eines Sprechers ebenfalls nicht besonders verschlüsselt ist, sagte: „Sollte auch die Kanzlerin abgehört werden, wäre das eine neue Eskalation der Ausspähaffäre.“ Das jetzt bekanntwerdende Ausmaß der Bespitzelung sei alarmierend. „Das zeigt: Brisante Themen sollten besser unter vier Augen statt am Telefon oder gar per Mail erörtert werden.“

Auch Innenminister Reinhold Gall (SPD) erklärte in Stuttgart: „Ich wüsste nicht, dass mein Handy besonders gesichert wäre.“ Auch in der Wirtschaft werde noch nicht genug gegen Ausspähungen getan, sagte Gall. Schmid erinnerte daran, dass im Südwesten mit einer eigenen Initiative versucht werde, die Sicherheit von Informations- und Kommunikationstechnologien zu verbessern.