Freiburg-Coach Christian Streich war nach der Klatsche gegen den VfB bedient. Foto: Pressefoto Baumann/Hansjürgen Britsch

Trainer Streich findet nach der Klatsche des SC Freiburg beim VfB Stuttgart deutliche Worte. Mittelfeldspieler Eggestein fühlt sich an ein ähnlich unerwartetes Debakel im Januar erinnert.

Bauchlandung statt Rekordstart. Trainer Christian Streich war nach der unerwarteten 0:5 (0:3)-Klatsche des SC Freiburg beim VfB Stuttgart komplett bedient. Die Schwaben seien „in allen Belangen überlegen“ gewesen, sagte der Coach der Badener nach dem verlorenen Landesduell am Samstag. Erstmals hätten die Freiburger am dritten Spieltag einer Saison der Fußball-Bundesliga ihren dritten Sieg feiern können, stattdessen riss die Serie von zuvor sechs Liga-Erfolgen gegen den VfB - und zwar mit einem gewaltigen Knall.

„Sehr, sehr bitter“, sei die Niederlage, sagte Freiburgs Offensivmann Vincenzo Grifo. „Es tut extrem weh.“ Der 30-Jährige war sichtlich enttäuscht, sein Trainer indes eher angefressen. Womöglich war der erste und zugleich überraschende Dämpfer der noch jungen Spielzeit für die Breisgauer ein Warnschuss. Streich fuhr jedenfalls schon mal die Antennen aus. „Seit vielen, vielen Monaten geht alles nur den Berg hoch, nur den Berg hoch, nur den Berg hoch“, sagte der 58-Jährige. „Wir müssen schon wissen, wer wir sind.“ 

Wenn erzählt werde, die Freiburger seien eine Spitzenmannschaft, lache er sich kaputt. „Wir sind keine Spitzenmannschaft“, erklärte der SC-Trainer. „Wenn wir alles abarbeiten, können wir ein gutes Spiel machen. Wenn es ein bisschen weniger ist, verlieren wir 5:0 in Stuttgart. Das ist die Realität. Mit der können wir uns jetzt wieder auseinandersetzen.“

Die anstehende Länderspielpause kommt Streich ungelegen

Die anstehende Länderspielpause kommt Streich daher ungelegen. Eigentlich müssten die Freiburger „nach Hause, uns eingraben, alles schonungslos aufarbeiten und hart trainieren“, sagte er. Das gehe nun eben nur mit einem Teil seiner Spieler. Vor allem die Defensivarbeit in Stuttgart hatte ihn erzürnt. Das dritte Gegentor sei „der Gipfel der Nichtkommunikation“ gewesen, sagte Streich. „Es hat ausgesehen wie ein zehn gegen null – ohne Gegenspieler.“

Mittelfeldspieler Maximilian Eggestein fühlte sich an das 0:6-Debakel beim VfL Wolfsburg im vergangenen Januar erinnert. Auch die damalige Abreibung kam aus dem Nichts. Danach führte der Weg der sonst so gefestigten Freiburger aber noch bis in die Europa League. „Wir müssen schauen, dass es ein Einzelfall bleibt“, sagte Eggestein über die Stuttgart-Klatsche und mit Blick auf den weiteren Saisonverlauf.