Die Marketing-Aktion von Lidl ging wohl nach hinten los. (Archivfoto) Foto: dpa

Der Discounter Lidl wirbt zum Muttertag mit reduzierten Angeboten für Haushaltsgeräte wie Dampfbügeleisen oder Handstaubsauger. Im Netz sorgt das dadurch übermittelte Rollenbild der Frau für reichlich Empörung.

Stuttgart - Mit Blick auf den Muttertag am 13. Mai lassen sich Handelsketten und Läden gerne etwas besonderes einfallen. Damit der Nachwuchs und der Partner nicht nur Blumen schenken, hat auch Supermarkt-Riese Lidl eine besondere Rabatt-Aktion im Angebot. Die sorgte in den sozialen Medien aber für ordentlich Aufruhr. Warum? Das Unternehmen aus Neckarsulm preist zum Muttertag unter anderem reduzierte Nähmaschinen, Saugroboter sowie Dampfbügeleisen an. Mit „Zeit, Danke zu sagen“ bewirbt der Konzern die niedrigeren Preise für Haushaltsgeräte.

Im Online-Shop geht es genauso weiter: Es werden Wasserkocher, Waffeleisen, Handstaubsager und Nähkörbe als Geschenk-Optionen vorgeschlagen. Die Facebook-Seite von „Pinkstinks“ postete ein Bild der betroffenen Produktpalette. Die meisten der knapp 300 Kommentare kritisieren Lidl für die limitierende Geschlechterrolle, welche durch das Marketing impliziert wird.

Ein User schreibt: „Als mein Vater meiner Mutter eine Bügelmaschine zu Weihnachten schenkte, durfte er fortan selber bügeln. Das war 1966. Merkt ihr was?“

Viele Leute sind mit dem transportierten Frauenbild offenbar nicht einverstanden. Eine andere Userin richtete ihre Kritik direkt an den Facebook-Auftritt von Lidl Deutschland: „Echt jetzt? Zum Muttertag Haushaltsgeräte wie ein Bügeleisen, Saugroboter oder eine Kaffeemaschine? Liebes Lidl Team, wir haben 2018 und nicht 1950!“