Kein Einzelfall: Alle Mülleimer auf dem Schlossplatz quellen über. Foto: Lichtgut/Max Kovalenko

Die Müllabfuhr kommt nicht mehr hinterher. Zu viele Menschen auf dem Schlossplatz produzieren zu viel Müll. Doch obwohl die Mülleimer zwei Mal am Tag geleert werden, platzen die Tonnen. Interessanterweise ist dafür gar nicht die Stadt zuständig.

Stuttgart - Auf dem Schlossplatz gelten in diesen Tagen besondere Bedingungen. Nicht nur wegen der Jazz Open. Auch die Nutzung der Wiesen und Wege, deren Fläche wegen des Jazz-Musik-Festivals ohnehin stark begrenzt sind, ist derzeit noch stärker eingeschränkt. Grund ist eine starke Vermüllung, die einen angenehmen Aufenthalt nahezu unmöglich macht. Alle Mülleimer sind randvoll und bersten unter dem Druck. Der überquellende Abfall liegt am Boden und im Gras verstreut.

Der erste Verdacht fällt auf die Abfallwirtschaft der Stadt (AWS). Doch in diesem Fall trifft den städtischen Eigenbetrieb keine Schuld. „Die AWS ist lediglich für die Reinigung und Leerung der Papierkörbe innerhalb des abgeschlossenen Bereichs der Jazz Open zuständig. Die frei zugängliche Fläche davor, fällt in die Zuständigkeit des Landes.“

Müllaufkommen ist zu hoch

Patrick von Eichel-Streiber vom Immobilienmanagement des Landes erforschte schließlich die Ursache der Müllwüste: „Der Müll wird täglich entsorgt. Dafür sind jeden Morgen fünf Mitarbeiter für knapp vier Stunden im Einsatz. Zudem findet seit April täglich ein zweiter sogenannter Reinigungsgang am Nachmittag statt. Aber bei gutem Wetter, wenn sich viele Menschen im Schlossgarten und am Schlossplatz aufhalten, ist das Müllaufkommen so hoch, dass die vier Stunden nicht ausreichen.“ Ein Sprecher des Finanzministeriums ergänzte: „Deshalb appellieren wir an alle, möglichst wenig Müll zu produzieren. Sonst kommen wir irgendwann gar nicht mehr hinterher.“